Falsche Fünfziger schaden dem Handel
St. Wendel. "Falsche Fuffziger" standen im Vordergrund bei der Vortragsveranstaltung "Raub, Ladendiebstahl, Falschgeld" von IHK Regional im Unternehmer- und Technologiezentrum (UTZ) St. Wendel. Der wirtschaftliche Schaden durch Falschgeld in Deutschland hat sich in den letzten Jahren auf rund 3,5 Millionen Euro jährlich erhöht
St. Wendel. "Falsche Fuffziger" standen im Vordergrund bei der Vortragsveranstaltung "Raub, Ladendiebstahl, Falschgeld" von IHK Regional im Unternehmer- und Technologiezentrum (UTZ) St. Wendel. Der wirtschaftliche Schaden durch Falschgeld in Deutschland hat sich in den letzten Jahren auf rund 3,5 Millionen Euro jährlich erhöht. Meist bleibt der Handel auf dem Schaden sitzen, wenn Verkäufer den Schwindel übersehen und der Betrug erst der Bank auffällt. Der Handel erkennt nur zehn bis 15 Prozent des Falschgeldes. Den Rest kann er "abschreiben", denn für Falschgeld gibt es keinen Ersatz.Thomas Grünewald von der Deutschen Bundesbank, Filiale Saarbrücken, gab im Unternehmer- und Technologiezentrum St. Wendel Tipps zum schnellen Erkennen von falschen Geldscheinen. Am häufigsten würden die 50-Euro-Scheine gefälscht, erläuterte Grünewald, auf diese entfielen 42 Prozent der falschen Scheine. Es folgen die 20er mit 35 Prozent; der wesentliche Rest (15 Prozent) seien 100er Scheine. Fünfer, 200er und 500er werden laut Grünewald nur recht selten gefälscht. Bei kleineren Stückelungen lohnt sich der Aufwand für die meist organisierten Fälscher nicht, größere Scheine sind schwieriger in Umlauf zu bringen.
Grünewald zeigte die Sicherheitsmerkmale der Geldscheine auf. Das beginnt schon beim Papier - die Geldscheine werden nämlich im Gegensatz zum üblichen Schreib- oder Druckpapier aus Baumwollfasern hergestellt. Dieses Papier fühlt sich griffig und fest an. Der Aufdruck ist an manchen Stellen dicker. Das Wasserzeichen auf der Vorderseite links, der Sicherheitsfaden in der Mitte, das silberne Hologramm rechts und die Wertzahl mit Farbwechsel bei größeren Geldscheinen seien weitere wichtige Merkmale. Grünewald gab den Gästen paarweise echte und unechte Geldscheine, um diese entscheiden zu lassen, was ist Original und was ist Fälschung? Das klappte beim fachkundigen Publikum auch recht gut, die meisten Blüten wurden sofort erkannt.
Während der Vortragsveranstaltung zeigte Kriminalkommissar Wolfgang Leidinger vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Ladendiebstählen, während Dirk Gerten von der Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution auf die Prävention von Raubüberfällen einging. Hier stünden Gesundheit und Leben im Vordergrund. red