Was passiert da?

Seitz: Es können Metallteile oder Keramiksplitter ins Auge dringen. Ganz schlimm sind diese Gummiseile, die zurückschnarren und ins Auge gehen. Auch Verätzungen sind sehr gefährlich, vor allem mit Laugen oder ungelöschtem Kalk. Deshalb mein Rat: Auf der Stelle spülen, ganz gleich was gerade zur Hand ist. Das kann auch Bier, Apfelsaft oder Limonade sein. Man sollte auf keinen Fall warten, bis man endlich irgendwo Wasser gefunden hat oder bis man in der Augenklinik angekommen ist.

Am Sonntag geht es um Kontaktlinsen. Was sind hier die wichtigsten Ratschläge?

Seitz: Ich warne vor Billigprodukten, die man außerhalb von Fachgeschäften oder im Internet findet. Bei den modernen, bunten Disko-Linsen wird beispielsweise eine enorm hohe Infektionsrate festgestellt. Es dringen Rauchpartikel und Bakterien ins Auge ein, die Linsen werden viel zu spät herausgenommen.

Auch bei der Pflege glauben manche Zeitgenossen, etwas Spüli reiche schon. Manche kippen auch einfach neue Lösung auf die alte Desinfektionslösung von gestern, sodass sich die Bakterien wunderbar vermehren können. Das sind alles Verhaltensweisen, die dem Auge nachhaltig schaden können. Hornhautgeschwüre sind keine Seltenheit.

Dann geht es noch um das Thema Keratoconus. Was versteht man darunter?

Seitz: Damit bezeichnet man die fortschreitende Ausdünnung, Verwölbung und irreguläre Verkrümmung der Hornhaut des Auges. Es ist eine Krankheit, die man gut behandeln kann, die Möglichkeiten reichen von harten Kontaktlinsen über die Hornhautversteifung bis zur Hornhauttransplantation. Bei der Tagung am Samstag werden die neuesten Diagnose- und Behandlungsmethoden diskutiert.

Was ist Ihnen wichtig im Zusammenhang mit der Tagung?

Seitz: Etwas ganz Praktisches: Die Universitäts-Augenklinik in Homburg ist sieben Tage in der Woche rund um die Uhr besetzt. Bei einem Notfall sollte man sofort kommen. Es ist immer ein Spezialist im Dienst.Foto: B. Reichhart