Exweller feiern mit Ungetubbten

Urexweiler. Das Fest der "Hanjobe" konnte am Samstag und Sonntag wieder einmal jeder mitfeiern. Auch die, die nicht "am Bierebaam getubbt", also keine "echten Exweller" sind. Dazu gehört auch der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald. Aus seiner Verwandtschaft, so verkündete er bei der Eröffnung des Dorffestes, stamme niemand aus Urexweiler

 Der kleine Samuel, 2,5 Jahre, spielt mit seinem Großpapa Manfred Gillenberg (links) und Josef Bäumler im Seniorenorchester Urexweiler mit. Foto: atb

Der kleine Samuel, 2,5 Jahre, spielt mit seinem Großpapa Manfred Gillenberg (links) und Josef Bäumler im Seniorenorchester Urexweiler mit. Foto: atb

Urexweiler. Das Fest der "Hanjobe" konnte am Samstag und Sonntag wieder einmal jeder mitfeiern. Auch die, die nicht "am Bierebaam getubbt", also keine "echten Exweller" sind. Dazu gehört auch der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald. Aus seiner Verwandtschaft, so verkündete er bei der Eröffnung des Dorffestes, stamme niemand aus Urexweiler. "Ich hoffe aber darauf, irgendwann noch ,getubbt' zu werden." 2009 will er die Schirmherrschaft des 30. Dorffestes übernehmen, "damit endlich besseres Wetter wird."Am Samstagnachmittag war der Regen mehrere Stunden lang ein unliebsamer Gast. "Denne hann us die Määbinger geschickt", frotzelte ein Festbesucher. Das Nass vom Himmel konnte die gute Stimmung auf dem Marktplatz aber nicht vertreiben. Auch Moderator Egon Dörr - keiner kann das in Urexweiler besser als er - hatte seinen Anteil daran, denn er wurde jede Menge Späßchen los. "Es ist wieder viel Prominenz da, die hofft, dass sie gesehen wird", einer seiner Sprüche. Die mitfeiernde 150 Jahre alte St. Barbara-Bruderschaft bekam viele Glückwünsche. So auch von dem saarländischen Minister für Europaangelegenheiten, Karl Rauber. Er betonte, dass die Bergleute das Saarland geprägt haben. "Eines verspreche ich ihnen heute: es gab bisher keine arbeitslosen Bergleute, und es wird auch zukünftig keine geben", sagte der Minister. Der Marpinger Bürgermeister Werner Laub, der in der Uniform des Bergmannsvereins erschienen war, erinnerte an die auf dem Urexweiler Marktplatz stehende Seilscheibe, die schon seit Jahren die Verantwortlichen auffordere, den Bergleuten im Saarland eine Chance zu geben. "Das letzte Wort" sprach Urexweilers Ortsvorsteherin Margret Geiger. Sie bat den neuen Landrat, sich an dem alten, Franz Josef Schumann, ein Beispiel zu nehmen: "Der hat immer ein Fässchen Bier gestiftet."Apropos Bier. Die fünf schönsten Dorffeststände erhielten solche Fässchen geschenkt: die Feuerwehr für ihre "Kaffeeküche" und den Stand "Grubenwehr", die St. Barbara-Bruderschaft, der Obst- und Gartenbauverein, der Musikverein und der Club Formel I. Zum 27. Male waren Gäste aus Emmental nach "Exweller" gereist, Fredi, Walter und Elisabeth, die auch musikalisch von sich hören ließen. Das Brass-Ensemble der Bergkapelle blies unter dem Pavillon flotte Noten. Nachdem Vetter Hanjobs Ururenkel Benjamin Staub das erste Fass mit Festbier angeschlagen hatte, ging das Feiern so richtig los. Wer durch die Festmeile schlenderte, konnte feststellen: hier wurden die Stände nicht in "Nullachtfünfzehn"-Manier aufgestellt und geschmückt, sondern zu einer Meile mit angenehmer Atmosphäre gestaltet. Sonnenblumen als Dekoration beherrschten die Szene. Nach allen nur möglichen kulinarischen Köstlichkeiten roch es von der Kirche bis zur Dillwies. An den von den Vereinen bereitgehaltenen Speisen und Getränken kam fast niemand vorbei. Besonders bunt war das Programm am Sonntag. Am Nachmittag ging ein Riesenumzug durch das Dorf, an dem nicht nur die Urexweiler Vereine, sondern auch viele Barbarabruderschaften und Bergmannsvereine beteiligt waren. Beim Festauftakt am Freitag in der Mehrzweckhalle siegte Urexweiler beim SR-3-Quiz gegen Wemmetsweiler und heimste sich einen schönen Geldpreis ein. gtr

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