Mein Kind kommt jetzt in die fünfte Klasse. Soll es mit Latein oder Englisch in der weiterführenden Schule (Gymnasium) beginnen?Antwort: Die Anforderungen im Beruf zielen auf die Beherrschung von mindestens zwei Fremdsprachen ab. Da Kinder im Alter von zehn Jahren begeistert Sprachen lernen und sich gerne mitteilen, ist eine "lebende" Fremdsprache zu empfehlen. Latein sollte sehr wohl seinen Platz im Lehrplan haben, aber vor allem als Träger kultureller Informationen sowie in seiner sprachenvergleichenden Funktion. Damit ist es vernünftigerweise nicht in der Eingangsklasse anzusiedeln. Es hat auch seine Bedeutung für die Wahl bestimmter Studienfächer. Keinesfalls sollte ein Abschluss wie das Abitur aber ausschließlich mit Latein erfolgen. Besteht eine Wahlmöglichkeit zwischen Englisch oder Französisch in der fünften Klasse, empfiehlt sich im Saarland die Weiterführung des Französischen. Dadurch kommt es nicht zu einer Unterbrechung beim Erlernen des Französischen nach der Grundschule, die Sprache kann übergangslos fortgeführt werden. Damit wird auch der Erwerb weiterer, weniger strukturierter Fremdsprachen wie Englisch oder Spanisch vorbereitet.Mein Kind will Latein lernen. Ist es damit nicht überfordert?Antwort: Der Wunsch eines Kindes nach einer Fremdsprache sollte sehr ernst genommen, aber auch hinterfragt werden. Geht es nur darum, mit bestimmten Freunden weiter zur Schule zu gehen? Grundsätzlich stellt Latein andere Anforderungen als eine moderne Fremdsprache, aber auch Französisch und Englisch werden auf jeden Fall gelernt.Warum ziehen viele Eltern Englisch Französisch als erste Fremdsprache vor?Antwort: Viele Eltern meinen, dass ihr Kind nur eine Sprache gut lernen könne, und dass diese eine Sprache Englisch sein müsse. Erfahrungen auch an Erweiterten Realschulen und Gesamtschulen zeigen aber, dass Schüler durchaus beide Sprachen bis zur zehnten Klasse so gut lernen können, dass sie sich gut verständigen können.Was spricht dafür, Französisch als erste Fremdsprache zu lernen?Antwort: Französisch eröffnet in der Großregion gute Chancen für den beruflichen Erfolg: Lothringen und Luxemburg werden als Arbeitsmärkte immer wichtiger. Frankreich und Deutschland sind die wichtigsten Handelspartner. Englisch kann auch als zweite oder dritte Fremdsprache noch gut gelernt werden. Und wer gut Französisch spricht, lernt später umso leichter Spanisch und Italienisch: Diese Sprachen sind dem Französischen eng verwandt.