Experten diskutieren den Nutzen von Tablet-PCs im Unterricht

Saarbrücken · Immer häufiger verwenden deutsche Schüler im Unterricht Tablet-Computer als Hilfsmittel. Welchen Nutzen neue Medien im Unterricht haben können, darüber diskutierten jetzt beim ersten saarländischen Medientag Experten unter dem Motto: „Neue Chancen für neues Lernen!?“.



Zwischen 150 und 200 Schulen in Deutschland hätten bereits Tablet-Projekte gestartet, sagte Stefan Aufenanger, Bildungswissenschaftler an der Universität Mainz. In Deutschland würde die Arbeit mit den Tablets aber bislang noch eher vorsichtig und meist nur für einen begrenzten Zeitraum ausprobiert. "Es gibt kein Fach, bei dem es nicht möglich ist, Tablets einzubeziehen", meinte er. So könne man beispielsweise im Sportunterricht auf den Tablets Bewegungen genau analysieren oder "Mathematik und Sport miteinander kombinieren". Selbst in Musik könne man mit Tablets arbeiten, indem man auf den Mini-Computern Stücke komponiere und auch selbst musiziere.

Wichtig für die Einbeziehung von Tablets in den Schulunterricht sei allerdings, dass in einem ersten Schritt die Lehrkräfte selbst mit den neuen Computern ausgestattet würden und diese zu beherrschen lernten. Alexander König vom Landesinstitut für Pädagogik und Medien erklärte, dass die Zahl der Jugendlichen, die regelmäßig Tablet-Computer nutzen, in den vergangenen zwei Jahren stark gestiegen sei. Die Schüler haben mit der schulischen Nutzung der Tablets die Möglichkeit, "immer und überall zu lernen". Man könne beispielsweise Videos und Bilder aufnehmen, was mit einem gewöhnlichen Laptop nicht oder nur schwer möglich sei. Dass Tablets in den nächsten Jahren fester Bestandteil im Schulunterricht werden, glaubt er allerdings nicht. "Das Tablet in den Schulen für alle verpflichtend einzuführen, geht zu weit, denke ich", sagte Alexander König.

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