Experte: Bombe im Kachelofen nur aus Zufall nicht komplett explodiert

Saarbrücken. Im Strafprozess wegen versuchten Mordes gegen einen 57-Jährigen vor dem Saarbrücker Landgericht haben gestern immer mehr Beweise auf den Angeklagten als wahrscheinlichen Täter hingedeutet. Dieser weist die Vorwürfe weiterhin zurück

Saarbrücken. Im Strafprozess wegen versuchten Mordes gegen einen 57-Jährigen vor dem Saarbrücker Landgericht haben gestern immer mehr Beweise auf den Angeklagten als wahrscheinlichen Täter hingedeutet. Dieser weist die Vorwürfe weiterhin zurück. Nach Ansicht des Staatsanwalts soll der Mann, der Ende 2008 sein Mehrfamilienhaus in Ottweiler-Lautenbach im Zuge seiner Insolvenz verloren hatte, den Kachelofen der Hauptwohnung mit einer Art Zeitbombe aus Gaskartuschen und Benzinflaschen präpariert haben. Als die neuen Eigentümer des Anwesens im September 2009 den Ofen anzündeten, explodierte ein Teil der Bombe. Die dreiköpfige Familie und Mieter aus der oberen Etage konnten unverletzt flüchten. Brandermittler der Polizei fanden anschließend diverse Bauteile der Bombe: in Gebinden an drei verschiedenen Stellen des Kachelofens deponiert und mit Silikon verklebt. Daran fand sich eine DNA-Spur, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,99 Prozent vom Angeklagten stammt. Ein Experte der Dekra schilderte seinen Eindruck, dass jemand versucht habe, so viel Brennbares wie möglich in den Ofen zu stecken: Innerhalb einer Sekunde hätte es eine Druckwelle und einen Feuerball geben können, Menschen hätten getötet werden können. Der Prozess wird fortgesetzt. wi

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