Experimentelles von Jazzer Thewes und Literat Gulden

Saarbrücken. Ihr Sparten übergreifendes Miteinander gestaltet sich erfreulich kontinuierlich und fruchtbar: Seit Mitte der 90er-Jahre arbeiten der Literat und Sprecher Alfred Gulden und der Newjazz-Posaunist und Komponist Christof Thewes zusammen

Saarbrücken. Ihr Sparten übergreifendes Miteinander gestaltet sich erfreulich kontinuierlich und fruchtbar: Seit Mitte der 90er-Jahre arbeiten der Literat und Sprecher Alfred Gulden und der Newjazz-Posaunist und Komponist Christof Thewes zusammen. Bei Programmen wie "Fall tot um", "Greyhound", "Das Ding Erinnerung" oder "Cattenom" ließen die beiden Saarländer sich von verschiedenen Musikerkollegen bis hin zur Bigband unter die Arme greifen. Mit ihren experimentellen Kreationen waren Gulden und Thewes schon in Nantes und Berlin zu Gast, mehrere wurden auf CD verewigt. Seine erfolgreiche Uraufführung am Th&;âtre National du Luxembourg hat auch das neue Projekt "Siebenschmerzen" bereits hinter sich , "ein Free-Jazz-Theater" mit Sängern, Laienchor, großer Band und einem Kameramann (Charles Flammang), das in seiner szenischen Realisierung "mit aktiver und passiver Bühnenaktion" die bislang wohl umfangreichste Gulden-Thewes-Produktion darstellt. Die Saarbrücker Premiere geht nun in der ehemaligen Kirche St. Mauritius über die Bühne, dem Opernstudio der Hochschule für Musik Saar (HfM). Grundlage von "Siebenschmerzen" ist ein gleichnamiger Zyklus aus zehn Gedichten Alfred Guldens, die sich mit der unterschiedlichen Wahrnehmung von Schmerz auseinandersetzen. In einer telegrammartigen "verstümmelten" Sprache wird versucht, dem Schmerz Ausdruck zu verleihen. Dabei, so Gulden, sei jedes Wort "gesetzt" und wecke Assoziationen. Die szenische Umsetzung basiere "auf alltäglichen Handlungen, die, in außergewöhnliche Zusammenhänge gebracht, ins Blickfeld der Aufmerksamkeit gerückt werden". Mit Gulden und Thewes agieren die Sänger Angela Schäfer-Lösch, Marion Wildegger, Thomas Kuhnen, Philippe Partridge und der "SiebenschmerzenChor" vom Institut Europ&;en de Chant Choral (Leitung: Camille Kerger). Die Band ist mit hochkarätigen Jazzern besetzt: Daniel Schmitz (Trompete), Hartmut Oßwald, Wollie Kaiser (Saxofone), Frank Wingold, Ralph Beerkircher (Gitarren), Martin Schmidt (Bass) und die Schlagzeuger Dirk Peter Kölsch und Daniel Prätzlich. Aufführungen: Samstag, 19., und Sonntag, 20. April, 20 Uhr in St. Mauritius in der Moltkestraße.

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