Experimente mit dem "Haus vom Nikolaus"

Saarbrücken/Reisbach. Jeder kennt den kleinen Vers zum "Haus vom Nikolaus" und die ihn begleitende Strichfolge, deren Ergebnis ein Haus mit spitzen Dach ergibt. Vor ein paar Jahren stieß auch die in Reisbach aufgewachsene und heute in Ludwigshafen-Oggersheim lebende Jutta Stein auf dieses Kinderspiel und fand daran Gefallen

 Bei der Arbeit an ihren Häuschen verwandelt Jutta Stein den Verschnitt in Collagen mit farbigem Karton. Foto: Stein/Galerie

Bei der Arbeit an ihren Häuschen verwandelt Jutta Stein den Verschnitt in Collagen mit farbigem Karton. Foto: Stein/Galerie

Saarbrücken/Reisbach. Jeder kennt den kleinen Vers zum "Haus vom Nikolaus" und die ihn begleitende Strichfolge, deren Ergebnis ein Haus mit spitzen Dach ergibt. Vor ein paar Jahren stieß auch die in Reisbach aufgewachsene und heute in Ludwigshafen-Oggersheim lebende Jutta Stein auf dieses Kinderspiel und fand daran Gefallen. Was daraus folgte, war "eine ästhetische Entscheidung", sagt die ausgebildete Technische Zeichnerin, die zwischen 2004 und 2009 ihr Kunststudium an der Freien Kunstakademie Mannheim absolvierte und seit 2009 mit dem "Haus vom Nikolaus" ihr Spiel macht. Was in diesem kleinen Ding so alles steckt, zeigt sie zurzeit im Ausstellungspavillon der Handwerkskammer. Es ist gleichermaßen Magie und Kalkül, Berechnung und Intuition, weiß sie, faltete und schnitt ihre Häuschen aus Karton, fügte sie zum Relief und breitete sie in der Fläche aus. Bild oder Skulptur? Auch damit lässt sich ein Spiel treiben, wenn das auf Leinwand gemalte Haus sich dennoch sehr plastisch ausstülpt. Da steckt viel drin, wenn Planung auf Zufall trifft. Vor allem in dem, was beim Bau des Nikolaus-Hauses übrig bleibt: Es ist der Verschnitt, den Jutta Stein miteinbezieht und selbst wieder zur Form macht. Dabei entsteht neuer Verschnitt, der wiederum neue Formen stiftet. "Je mehr Planung, desto mehr Verschnitt", bestätigt sie und macht daraus Collagen mit farbigem Karton. Zur Gouachemalerei taugt das in Dreiecke zu spaltende Häuschen auch noch. Als kleinteiliges Farbraster erweist es die Nähe zu einem groben Pixelfoto. Wieder sind neue Entscheidungen zu treffen, mal den ursprünglichen Farbton der Fotografie nachzuempfinden, mal aus dem Farbklang einen neuen Farbton zu mischen. Oder um Farbkombinationen an jeweils einem Haus zu erproben. Wie auch immer: Das kleine "Haus vom Nikolaus" hat Jutta Stein einen unendlichen Spielraum eröffnet.Ausstellung bis 31. Januar in der Hohenzollernstraße 47-49, Saarbrücken. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 8 bis 18 Uhr. Freitag 8 bis 15.30 Uhr.

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