Pascal Meiser Exil-Saarländer bald im Bundestag?
Berlin/Lebach · Pascal Meisers Chancen, für die Linke ins Parlament einzuziehen, stehen gut.
Pascal Meiser, aufgewachsen auf der Grenze zwischen Nalbach-Körprich und Lebach-Knorscheid, ging 1998 für ein Praktikum bei der linken Wochenzeitung „Der Freitag“ nach Berlin. Er blieb dort, studierte an der Freien Union Politikwissenschaft und steht nun selbst vor dem Sprung in die große Politik: Bei der Bundestagswahl am 24. September tritt der 42-Jährige für die Linke im Wahlkreis Friedrichshain-Prenzlauer Berg Ost an. Es ist ein linker Wahlkreis, in dem Grüne, Linke und SPD den Sieg unter sich ausmachen.
Meiser ging in Körprich zur Grundschule, spielte bis zu seinem Weggang bei der SV Borussia Körprich Fußball. In Lebach besuchte er das Gymnasium, seinen Zivildienst machte er im Caritas-Kinderhort in der Landesaufnahmestelle. In Berlin ließ er sich in Kreuzberg nieder, unweit des Kottbusser Tors. Nach dem Studium ließ er sich bei der IG Metall zum Gewerkschaftssekretär ausbilden und arbeitete als Referent für Linke-Bundestagsabgeordnete.
Seit 2010 leitet Meiser den Bereich „Kampagnen und Parteientwicklung“ in der Bundesgeschäftsstelle der Linken, er organisierte unter anderem die Kampagne gegen die Freihandelsabkommen TTIP und CETA.
Seit 2013 ist Meiser Bezirksvorsitzender der Linken in ihrer Hochburg in Friedrichshain-Kreuzberg. Seinen Wahlkreis vertritt bisher das Grünen-Urgestein Hans-Christian Ströbele im Bundestag, der im Herbst seine Karriere beendet. Wobei die Linke bei den Zweitstimmen 2013 stärkste Kraft im Wahlkreis war. „Nach dem Rückzug von Hans-Christian Ströbele rechnen wir uns jetzt natürlich auch Chancen auf das Direktmandat aus“, sagte Meiser der SZ. Er gehe in jedem Fall von einem spannenden Dreikampf bis zuletzt aus.
Sollte Meiser das Direktmandat verpassen, kann er auf die Landesliste hoffen. Dort steht er auf Platz 4 – „kein ganz sicherer Listenplatz“, wie Meiser sagt, „aber bei einem stabilen Ergebnis für unsere Partei hier in Berlin rechne ich mir gute Chancen aus, zur Not auch über die Landesliste in den Bundestag einzuziehen“.