Debatte um Waldschäden durch Menschenhand Grünen-Vize fordert neues Waldschutzgesetz

Saarbrücken/Merzig · Der Landesvize der Saar-Grünen, Klaus Borger aus Merzig, hat von der CDU/SPD-Landesregierung eine Umorganisation des Saarforst-Landesbetriebs gefordert. „Unsere Wälder stehen durch zivilisatorisch bedingte Umwelteinwirkungen massiv unter Stress“, sagte der Ex-Umweltstaatssekretär der Jamaika-Regierung (2009-2012).

 Kahlschläge und Schäden am Waldboden, die von Arbeitsmaschinen herrührten, seien auch  im Stadtforst bei Merzig zu sehen, so Borger.

Kahlschläge und Schäden am Waldboden, die von Arbeitsmaschinen herrührten, seien auch  im Stadtforst bei Merzig zu sehen, so Borger.

Foto: Klaus Borger

Genau deshalb seien die „tradierten Methoden und Ziele klassischer Forstwirtschaft“ nicht das geeignete Mittel, in den saarländischen Wäldern weiter vorrangig eine Holzproduktionsstätte zu sehen und den Forst nach rein ökonomischen Zielen zu nutzen, nämlich zur Gewinnmaximierung, sagte Borger der SZ.

Kahlschläge und Schädigungen der Waldböden durch den Einsatz überschwerer Technik seien saarlandweit auf den vom Borkenkäfer befallenen Waldflächen immer häufiger zu sehen, beklagte Borger, der auch Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald ist. Diese bekennt sich nach eigenen Angaben zur „naturnahen Waldwirtschaft“. Um bei dem aktuellen und zukünftigen Überangebot auf dem Holzmarkt ein paar Euro zu „verdienen“, würden die Wald-Ökosysteme durch „harte Bewirtschaftungsformen“ massiv und auf längere Zeit geschädigt, kritisierte Borger, der als Staatssekretär die rechte Hand von Umweltministerin Simone Peter, der späteren Grünen-Bundesvorsitzenden, war. Auch vor dem Hintergrund des Klima-, Biodiversitäts- und Bodenschutzes sei diese Form der Waldwirtschaft im Saarland „ein Offenbarungseid“, erklärte Borger.

„Der öffentliche Wald hat hier eine besondere Vorbildfunktion im Bereich Waldbehandlung konsequent neue Wege zu gehe“, sagte Borger.. Neben einer notwendigen Umorganisation der Zuständigkeit für den Staatswald sei das existierende sehr stark nutzungsorientierte Waldgesetz in ein Waldschutzgesetz umzuwandeln. Auch die Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) sei in einem Brief von Forstpraktikern, Wissenschaftlern und Umweltverbänden aufgerufen worden. dringend einen Wechsel hin zu einer naturnahen Waldbehandlung einzuleiten, betonte Borger.

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