Ex-Kiffer klärt über die Gefahren von Cannabis auf

Gebannte Gesichter bei Amon Barths Lesung an der Dr.-Walter-Bruch-Schule St. Wendel, technisch-gewerblicher Bereich. Der Autor stellte der Unterstufe der Gewerbeschule sein 2005 erschienenes Buch "Breit - Mein Leben als Kiffer" vor und gab den Schülern die Möglichkeit, mit ihm über seine Erfahrungen und Ansichten zu diskutieren

Gebannte Gesichter bei Amon Barths Lesung an der Dr.-Walter-Bruch-Schule St. Wendel, technisch-gewerblicher Bereich. Der Autor stellte der Unterstufe der Gewerbeschule sein 2005 erschienenes Buch "Breit - Mein Leben als Kiffer" vor und gab den Schülern die Möglichkeit, mit ihm über seine Erfahrungen und Ansichten zu diskutieren.Amon Barth möchte mit seiner Lesung Jugendliche für das Thema Sucht sensibilisieren und verdeutlichen, welche Risiken scheinbar harmloses Kiffen mit sich bringen kann.

Amon selbst hat mit 15 Jahren das erste Mal einen Joint geraucht. Sein Konsum steigerte sich vom Gelegenheits- zum Dauerkonsum. Vier Jahre lang bestimmten Kiffen und Abhängen sein Leben. Der heute 28-Jährige berichtet, wie mit der Zeit Gleichgültigkeit sowie die Wandlung seiner Persönlichkeit und seines Verhaltens zu einem Zombie, wie er sich selbst nennt, in seinem Leben Einzug hielten. Bei genauerem Betrachten ist Amon Barths Geschichte keine außergewöhnliche. Cannabiskonsum ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Aber nicht immer endet es, wie im Fall Barth, mit einem Aufenthalt in der Psychiatrie.

Die sehr an der Diskussion interessierten und sich beteiligenden Schüler wollten unter anderem wissen, ob der Kontakt zu seiner Kifferclique nach wie vor besteht. Amon weiß nicht, was aus seinen, wie er annahm "besten Freunden" geworden ist. Der Kontakt brach ab und wurde bewusst nicht mehr gesucht.

Auf die Frage nach seinem Schlüsselerlebnis, mit dem Kiffen aufzuhören, antwortet Barth, dass er seiner im Sterben liegenden Oma ihren Wunsch erfüllen wollte. In Etappen und nach zwei Rückfällen gelang ihm der Ausstieg, da seine Angst vor dem Kontrollverlust und den Wahnvorstellungen zu groß waren. Heute studiert der Autor an einer Filmakademie, ohne Drogen und inzwischen sogar ohne Zigaretten.

"Harte Drogen" hatte er nach eigenen Aussagen nie probiert, dass aber sogenannte "harmlose Drogen" wie Cannabis auch dramatische Folgen mit sich bringen, beschreibt Barth ausdrucksvoll in seinem Buch.

Organisiert wurde die Lesung mit Amon Barth von Cathrin Hornetz, der Sozialpädagogin der Jugendberufshilfe des Landkreises St. Wendel am TGBBZ, und Conny Münz, der Mitarbeiterin der Suchtberatungsstelle "Knackpunkt" der Stiftung Hospital. Kooperationspartner waren die Dr. Walter-Bruch-Schule und das Haus der Jugend in St. Wendel. red

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