Staatsanwaltschaft Saarbrücken Ex-Chef der „Schwusos“ Saar muss 5000 Euro bezahlen

Saarbrücken · Staatsanwalt stellt die Ermittlungen gegen Ex-SHG-Mitarbeiter S. wegen Urkundenfälschung und Titelmissbrauch ein.

 Der Beschuldigte, so die Staatsanwaltschaft, habe die Fälschungen eingeräumt und „hat sich insgesamt reuig“ gezeigt.

Der Beschuldigte, so die Staatsanwaltschaft, habe die Fälschungen eingeräumt und „hat sich insgesamt reuig“ gezeigt.

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

5000 Euro muss der frühere Dozent S. (50), der an der Altenpflegeschule am Lehrinstitut für Gesundheitsberufe der SHG (Saarland Heilstätten GmbH) lehrte, bezahlen, damit die Staatsanwaltschaft Saarbrücken ein Ermittlungsverfahren wegen Urkundenfälschung und Titelmissbrauchs gegen ihn einstellt. Nach einer Mitteilung von Christoph Rebmann, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, hat ein Gericht dieser Einstellung zugestimmt.

Nach Bekanntwerden dieser Titelaffäre war S. im August vergangenen Jahres von seinen politischen Ämtern zurückgetreten. Er war Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „Lesben und Schwulen in der SPD Saar (Schwusos)“ und in dieser Funktion auch Mitglied des Landesvorstandes. Die SHG, größter Klinikträger im Land, trennte sich in einer Blitzaktion von ihm per Aufhebungsvertrag. Zuvor war durch Recherchen von zwei Kolleginnen bekannt geworden, dass Titel und Urkunden, mit denen S. sich schmückte, gefälscht waren. Beide Mitarbeiterinnen feuerte die SHG – wie bereist ausführlich berichtet – fristlos, weil sie angeblich gegen interne Datenschutzbestimmungen verstoßen haben sollen. Die Arbeitsgerichtsprozesse laufen noch.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte jetzt, dass nach dem Stand der Ermittlungen, die nach Strafanzeigen der SHG und der Universität Münster eingeleitet wurden, die Urkunden „Totalfälschungen“ sein. Dabei handelt es sich um die Urkunde zur Verleihung des akademischen Grades Diplom-Theologe und die Urkunde über die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung Altenpfleger. Auch die auf S. ausgestellte Erlaubnis des früheren Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner zur Erteilung von Religionsunterricht (Missio Canonica) sei gefälscht. Der Beschuldigte, so die Staatsanwaltschaft, habe die Fälschungen eingeräumt und „hat sich insgesamt reuig“ gezeigt.

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