EVS beharrt auf geplanter Müllgebühren-Erhöhung

Eppelborn. Unmut bei vielen Bürgern, sachliche Diskussionen mit den Gemeindevertretern: Der Entsorgungsverband Saar (EVS) will bei seiner nächsten Verbandsversammlung am 27. Juni in Eppelborn die geplante Müllgebühren-Erhöhung durchsetzen

Eppelborn. Unmut bei vielen Bürgern, sachliche Diskussionen mit den Gemeindevertretern: Der Entsorgungsverband Saar (EVS) will bei seiner nächsten Verbandsversammlung am 27. Juni in Eppelborn die geplante Müllgebühren-Erhöhung durchsetzen. Umgelegt werden sollen aber nur die Folgekosten der gerichtlich verordneten weniger Mindestleerungen und die relativ geringe Nutzung der Biotonne, nicht aber die Kosten die dadurch entstehen, dass Bürger Müll eingespart haben.Das haben die EVS-Geschäftsführer Karl Heinz Ecker und Heribert Gisch am Dienstagabend bei der vierten von sechs Regionalkonferenzen in Eppelborn bekräftigt.

Demnach soll die Basisgebühr für die 120-Liter-Restmülltonne von 76,90 auf 84,20 Euro und die Biotonnen-Gebühr von 35 auf 58 Euro im Jahr angehoben werden. Ähnlich hohe Preiserhöhungen gebe es auch beim Zeitungsabo oder den Fernseh-GEZ-Gebühren, meinte der im EVS-Aufsichtsrat sitzende Schmelzer Bürgermeister Armin Emanuel (SPD).

Dass Großbehälter und 240-Liter-Tonnen in der Relation besser wegkämen, sei sozial gerecht und gewollt, weil diese Gefäße meist von Familien mit Kindern oder Menschen mit Inkontinenz genutzt würden.

Wer seine Restmülltonne nur noch 16-mal oder weniger im Jahr leeren lasse, zahle künftig weniger als im Vorjahr, hieß es. Bei Wegfall eines linearen Tarifes gebe es halt immer Gewinner und Verlierer, meinte Gisch.

In der Hälfte der EVS-Verbandsgemeinden hätten die Räte die Bürgermeister bereits angewiesen, in der Verbandsversammlung für die Gebührenerhöhung zu stimmen, teilte Gisch mit. "Für die Gebühren-Erhöhungen bekommen die Gemeindevertreter dann später die Prügel vor Ort", beklagte der Neunkircher CDU-Fraktionsvorsitzende Karl Albert. Gisch lehnte einen auf der Konferenz erörterten Kompromissvorschlag ab, die rückwirkend zum 1. Januar 2012 geplante Gebührenerhöhung erst später wirksam werden zu lassen. "Dann fehlen uns Millionen und wir haben schon 2013 eine neue Gebührenerhöhungsdebatte", sagte er.

Ab dem Jahr 2014, so die EVS-Spitze, müssen die Räte aller 52 saarländischen Städte und Gemeinden neu darüber entscheiden, ob sie künftig eine Müllverwiegung oder weiter eine Abrechnung nach Zahl der Mülltonnenleerungen wollen. ulo

Foto: Becker&Bredel

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