Evita kommt nach Losheim

Losheim. Musical Open Air, das heißt in diesem Fall: Umdenken. Neu entwerfen. Anders inszenieren. Das weiß Tanztheaterdirektor Sven Grützmacher, der das Musical inszeniert und choreographiert: "Wir müssen uns beispielsweise für die Szenen, in denen große Gruppen die Bühne betreten und verlassen, etwas einfallen lassen in Losheim

Losheim. Musical Open Air, das heißt in diesem Fall: Umdenken. Neu entwerfen. Anders inszenieren. Das weiß Tanztheaterdirektor Sven Grützmacher, der das Musical inszeniert und choreographiert: "Wir müssen uns beispielsweise für die Szenen, in denen große Gruppen die Bühne betreten und verlassen, etwas einfallen lassen in Losheim. Denn es gibt deutlich weniger Möglichkeiten für die Auf- und Abgänge der Darsteller als im Theater." Oder auch für die zahlreichen schnellen Umzüge der Hauptdarstellerin, in denen sie teilweise nur zwei Minuten hat, um die Kleider zu wechseln. Außerdem braucht es ein anderes Lichtkonzept, denn Open Air bedeutet auch, dass man mit den sich ändernden Lichtverhältnissen arbeiten muss. Das Musical "Evita" ist weltbekannt. Besonders im Gedächtnis sind die Szenen aus dem Film, in dem Madonna die junge Argentinierin Evita spielte. "Don't cry for me Argentina" ist wohl der bekannteste Song des Musicals. Es erzählt den Aufstieg der ehrgeizigen Provinzschönheit Eva "Evita" Duarte zur First Lady Argentiniens an der Seite des Diktators Juan Perón bis zu ihrem frühen Krebstod 1952. Da ist sie erst 33 Jahre alt. In den einzelnen Episoden werden alle Facetten ihrer Persönlichkeit gezeigt: Ihre eiskalte Berechnung, mit der die nur mittelmäßige, aber strahlend schöne Schauspielerin zahlreiche Liebhaber zur Förderung ihrer Karriere benutzt hat. Wie sie die Aufmerksamkeit des machtbesessenen Offiziers Juan Perón auf sich zieht. Ihre charismatische Ausstrahlung, mit der sie die Massen in pathetischen Ansprachen so manipuliert, dass es zum Generalstreik kommt, der ihrem Mann den Weg zur Präsidentschaft ebnet.Neben der eiskalten Berechnung steht ihr soziales Engagement, mit dem sie sich an der ihr so verhassten Aristokratie rächen will. Sie wird deshalb vor allem von den Frauen in Argentinien wie eine Heilige verehrt. Im Musical ist neben Evita der junge Che die wichtigste männliche Figur. Er führt das Publikum durch die Geschichte, erklärt, zieht aber auch seine eigenen Schlüsse zum Verhalten der Evita. Das Stück über die authentische Lebensgeschichte der Präsidentengattin haben Andrew Lyod Webber und Tim Rice zu einem der erfolgreichsten und bekanntesten Musicals weltweit gemacht.

Sven Grützmacher übernimmt die Vorlage jedoch nicht, sondern hat ein eigenes Konzept für die Trierer Inszenierung entwickelt. So sind die beiden Hauptdarsteller überraschend jung. Vergleicht man beispielsweise Kristina Stanek, die die Evita spielt, mit der prominenten Vorlage, in der die deutlich ältere Madonna die Rolle übernahm. Stanek ist neu im Trierer Ensemble. Regisseur Sven Grützmacher hat sie auch wegen ihres Alters für Evita besetzt: "Sie ist genau in dem Alter, in dem Evita in der Realität auch war. Sie hat aber die Reife, die verschiedenen Farben der Person Evita zu zeigen." Auch der männliche Hauptdarsteller Che sei normalerweise älter besetzt. Bei dieser Rolle entschied sich Grützmacher für den jungen Matthias Stockinger. Für ihn erfreulich: Das Engagement in Trier bringt ihn wieder näher an seine Heimat, denn Stockinger stammt aus Neunkirchen im Saarland.

Zur Besetzung des Musicals gehören außerdem: Juan Perón: László Lukács/ Alexander Trauth , Mistress (Peróns Geliebte): Minja Anusic, Augustín Magaldi (Tangotänzer): Svetislav Stojanovic / Luis Lay, der Opernchor, der Extrachor und die Statisterie des Theaters Trier sowie das Tanztheater Trier und das Philharmonische Orchester der Stadt Trier. Die musikalische Leitung hat Valtteri Rauhalammi. Für das Bühnenbild ist Dirk Immich mit seinem Team verantwortlich, für die Kostüme Alexandra Bentele mit Team.

Das Musical beginnt am Samstag, 14. Juli, um 20.30 Uhr, im Eventgelände am Losheimer Stausee. Karten gibt`s im Vorverkauf zum Endpreis für 36 Euro (Liegewiese) sowie 56 Euro (Kategorie 1, bestuhlt) und 45 Euro (Kategorie 2, bestuhlt) an allen Verlagsbüros von Wochenspiegel und Saarbrücker Zeitung sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Ticket-Hotline (06 51) 9 79 07 77 oder www.ticket-regional.de und www.eventim.de.

"Wir müssen uns für viele Szenen etwas einfallen lassen in Losheim."

Sven Grützmacher

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