Evangelische Kirche eröffnet Jugendsynode Bei den Protestanten lässt man jetzt die Jugend zu Wort kommen

Bad Neuenahr/Saarbrücken · Die Evangelische Kirche im Rheinland bittet ab heute in Bad Neuenahr zur ersten Jugendsynode. Vier Teilnehmer aus dem Saarland sind mit dabei.

 Theologe Manfred Rekowski

Theologe Manfred Rekowski

Foto: picture alliance / dpa/Monika Skolimowska

). Die Evangelische Kirche im Rheinland, zu der die Kirchenkreise Saar-West und Saar-Ost gehören, diskutiert über grundlegende Änderungen des kirchlichen Lebens und mehr Einfluss für junge Leute. Erstmals kommt dazu von heute bis Sonntag in Bad Neuenahr eine Jugendsynode der zweitgrößten deutschen Landeskirche zusammen. Anschließend befasst sich die reguläre Landessynode ab Sonntag auf ihrer Jahrestagung mit den Ergebnissen. Das Kirchenparlament erörtert auch eine gerechtere Verteilung der Kirchensteuereinnahmen und die Förderung innovativer Formen von Kirchengemeinde.

Junge Leute sollen durch die Jugendsynode stärker an Entscheidungen beteiligt werden, wie der leitende Theologe der rheinischen Kirche, Manfred Rekowski, dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Es gelte, den jungen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen und ihnen ernsthaft zuzuhören. Themen der Jugendsynode sind neben stärkerer Beteiligung auch die Jugendarbeit, Jugend- und Familienarmut, neue Gemeindeformen und der Umgang mit Flüchtlingen.

Es solle viel Raum für Diskussionen geben, sagte Mitorganisator Jan Ehlert dem epd. Vieles sei anders als in einer normalen Synode, unter anderem gebe es keine Protokolle.  Das Gremium setzt sich aus je 50 Delegierten der Landessynode und der evangelischen Jugend sowie zehn weiteren Mitgliedern aus anderen Bereichen zusammen.

Aus dem Saarland sind vier Vertreter bei der Jugendsynode dabei. Der Student Philipp Lavall, 23, von der Kirchengemeinde Wadgassen-Schaffhausen ist im Vorstand der Evangelischen Jugend im Rheinland, wie Stefanie Stein, Sprecherin der Kirchenkreise an der Saar der SZ auf Anfrage mitteilte. Zudem die Auszubildende Miriam Lehberger, 26, von der Versöhnungskirchengemeinde Völklingen, die  berufenes Mitglied der Landessynode für die jüngere Generation sei. Die Studentin Wiebke Kopmeier, 25, aus der Kirchengemeinde Sulzbach ist bereits Landessynodale des Kirchenkreises Saar-Ost. Die Pfarrerin Andrea Lermen, 52, aus der Kirchengemeinde Schaffhausen ist Landessynodale des Kirchenkreises Saar-West.

Der Abschlussgottesdienst am Sonntagnachmittag bildet zugleich den Auftakt zur Landessynode der über 2,5 Millionen Protestanten zwischen Niederrhein und Saar. Das Kirchenparlament will neue Formen kirchlicher Arbeit voranbringen. Vorgesehen ist ein Fördertopf von jährlich 500.000 Euro, aus dem in den kommenden zehn Jahren Projekte in „Erprobungsräumen“ unterstützt werden. Bis zu fünf Pfarrstellen sollen zudem für Erprobungsräume eingerichtet werden.

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