Speyer. Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz ist am Samstag in Speyer zu Ende gegangen. Bereits am Freitagabend rief Oberkirchenrat Gottfried Müller in Speyer zur Bekämpfung aller Arten von Gewalt auf, ohne selbst Gewalt anzuwenden. Die Synode selbst stand unter dem Eindruck weiterer Sparbemühungen, etwa bei den Kindertagesstätten (wir berichteten). Das wurde während der Einbringung des landeskirchlichen Doppelhaushalts für die Jahre 2011 und 2012 deutlich. Die Landeskirche wird nach Worten von Oberkirchenrätin Karin Kessel 2010 voraussichtlich 98,9 Millionen Euro an Kirchensteuern einnehmen. Das seien über sieben Millionen Euro mehr als erwartet, aber fünf Prozent weniger als 2009. Dieses Ergebnis sei daher kein Grund, von dem strikten Sparkurs, der im Frühjahr 2010 beschlossen wurde, abzuweichen. Die durch die konjunkturelle Erholung entstandenen überplanmäßigen Einnahmen führten lediglich dazu, dass Rücklagen weniger belastet werden. Die Finanzdezernentin geht weiter davon aus, dass bis 2015 das Kirchensteueraufkommen auf 90 Millionen Euro sinke. Aufgrund der demografischen Entwicklung werde es künftig immer weniger Protestanten geben. Zudem werde die Einkommenssteuer sinken und damit auch die Kirchensteuer, die sich aus der Einkommenssteuer errechnet. Mit über 50 Prozent schlagen beim Haushalt die Personalkosten zu Buche. Deshalb wird nach Kessels Worten hier am stärksten gespart. Von den über 1000 landeskirchlichen Stellen sollen bis 2020 durch natürliche Fluktuation etwa 100 gestrichen werden. Trotz des Personalabbaus sei nicht geplant, kirchliche Arbeitsbereiche ganz einzustellen. epd