Europäer der ersten Stunde
St. Wendel. "Beide Persönlichkeiten verbindet, dass sie wahre Pioniere sind. Beide haben mit ihrer Idee großen Mut bewiesen. Und es ist eine hervorragende Wahl, den Eugen-Berl-Preis an eine Persönlichkeit wie Arno Krause zu verleihen", fasste Jo Leinen, Europaabgeordneter am vergangenen Sonntag in seiner Laudatio anlässlich des Familienfests des SPD-Kreisverbands St
St. Wendel. "Beide Persönlichkeiten verbindet, dass sie wahre Pioniere sind. Beide haben mit ihrer Idee großen Mut bewiesen. Und es ist eine hervorragende Wahl, den Eugen-Berl-Preis an eine Persönlichkeit wie Arno Krause zu verleihen", fasste Jo Leinen, Europaabgeordneter am vergangenen Sonntag in seiner Laudatio anlässlich des Familienfests des SPD-Kreisverbands St.Wendel zusammen. Der hatte zum Abschluss der Roten Woche, die im Kreis St.Wendel zahlreiche parteipolitische Veranstaltungen angeboten hatte, zu einem geselligen Nachmittag in die Aula des Wendalinum Gymnasiums eingeladen. Neben einem musikalischen und tänzerischen Unterhaltungsprogramm standen zunächst einmal Ehrungen verdienter Mitglieder auf dem Programm. "Wir wollten den Ortsverbänden die Möglichkeit geben, ihre Ehrungen, die sonst im kleinen Kreis stattfinden, in einer breiten Öffentlichkeit durchzuführen", sagte Magnus Jung, SPD-Kreisvorsitzender.
Ortsverbände sagen Danke
Zahlreiche Ortsverbände nutzen die Gelegenheit, ihren Jubilaren auf diese Weise Dank zu sagen. Für 25, 40 und sogar 50 Jahre Treue zur Partei gab es Urkunden und eine Flasche Wein aus den Händen von Reinhold Jost, Generalsekretär der SPD. Doch für einen, der bereits seit 65 Jahren Mitglied bei den Sozialdemokarten ist, gab es darüber hinaus eine ganz besondere Ehre. Und die wurde ihm nicht aufgrund seiner langjährigen Mitgliedschaft, sondern wegen des außergewöhnlichen demokratischen und politischen Engagements, wie Magnus Jung betonte, zuteil. Aus Saarbrücken stammend, doch für den Landkreis St. Wendel eine außergewöhnliche Persönlichkeit "Vorzeigeeuropäer", wie Jung sagte, wurde Arno Krause am Sonntag mit dem Eugen-Berl-Preis ausgezeichnet. Seit 1997 wird dieser Bürgerpreis verliehen an Menschen, die im Kreis Spuren hinterlassen haben, so Jung. Bei Arno Krause lassen sich diese Spuren auf stolze 57 Jahre zurückverfolgen. "1954 hat er das Europahaus in Otzenhausen begründet. Es gilt als die Mutter aller Europahäuser und ist weltweit bekannt", erklärte Jo Leinen. Der gelernte Bankkaufmann Krause habe mit der Errichtung der Europa-Akademie seine aus der Kriegserfahrung erwachsene Idee von einem vereinten Europa in die Tat umgesetzt, so Leinen weiter. "Ich war sehr überrascht, diesen Preis zu bekommen. Ich dachte nicht, dass die Menschen im Kreis wirklich wahrnehmen, was da im äußersten Zipfel des Saarlandes passiert", erklärte Krause in seiner kurzen und überaus fesselnden Rede. Mit seinen fast 81 Jahren hat er sich vom Europäer der ersten Stunde längst weiterentwickelt zum "Weltbürger". "Es gibt keine zweite Welt, alle sieben Milliarden Menschen auf dieser Welt haben das Recht, hier zu leben. Wir dürfen uns in Europa keine Egoismen leisten."
Auf einen Blick
Ehrungen: Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt: Horst-Josef Breyer (Namborn), Ralf Cloß (Hoof), Waltraud Closter (Leitersweiler), Klaus-Dieter Kirsch (Sotzweiler-Bergweiler), Werner Krämer (Sotzweiler-Bergweiler), Herbert Leinenbach (Furschweiler), Gernot Müller (Hoof), Otmar Müller (Hoof), Marc Propson (Theley), Alois Risch (Bohnental), Roland Roth (Roschberg), Helmut Scheib (Furschweiler), Lothar Später (Leitersweiler), Lothar Sträßer ( Bohnental); Für 40 Jahre: Theresia Bard (Theley), Harald Borger (Asweiler), Annelore Burkholz-Lehmann (Güdesweiler), Dieter Delles (Theley), Wolfgang Engel (Hoof), Hans Gross (Theley), Ruth Kirch (Theley), Hans-Günter Nikolay (Bohnental), Für 50 Jahre: Günter Decker (Leitersweiler), Ernst Färber (Hirstein), Heinz Theobald (Hirstein). cim