Eurodistrict fördert Firmennachfolge

Regionalverband. Viele Unternehmer finden keinen Nachfolger. Deshalb haben der Eurodistrict SaarMoselle, die Mission Opérationnelle Transfrontalière (MOT) und die Caisse des Dépôts kürzlich einen Workshop zur grenzüberschreitenden Unternehmensnachfolge in der Saarbrücker Congresshalle veranstaltet

Regionalverband. Viele Unternehmer finden keinen Nachfolger. Deshalb haben der Eurodistrict SaarMoselle, die Mission Opérationnelle Transfrontalière (MOT) und die Caisse des Dépôts kürzlich einen Workshop zur grenzüberschreitenden Unternehmensnachfolge in der Saarbrücker Congresshalle veranstaltet. Die Herausforderung ist groß: jedes Jahr suchten rund 70 000 kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland und 60 000 in Frankreich einen neuen Eigentümer, schreibt der Eurodistrict in einer Presseerklärung.In den kommenden Jahren seien 7500 saarländische Unternehmen von der Nachfolgeproblematik betroffen. In Lothringen suchten 7500 Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern einen Übernehmer. Diese Zahlen aus 2008 seien immer noch repräsentativ. Zwar hätten 20 Prozent dieser Unternehmen die Übergabe sichergestellt, aber bei 50 Prozent sei die Nachfolge noch nicht gesichert. Das könne für einige die Schließung in naher Zukunft bedeuten.

Dabei liege in einer Übernahme die Chance, Zugang zum Markt des Nachbarlandes zu bekommen und seinen eigenen Markt zu erweitern. Dennoch gebe es rechtliche, administrative, steuerliche, sprachliche und kulturelle Hemmnisse.

Ziel ist die Entwicklung einer Plattform zur Unterstützung der grenzüberschreitenden Unternehmensnachfolge. Dies soll vor allem durch die Bündelung und Vernetzung von Zuständigkeiten und Dienstleistungen geschehen.

Denn viele öffentliche und private Akteure seien im Bereich Unternehmensnachfolge tätig. Einige dieser Akteure nahmen am Workshop teil: die Industrie- und Handelskammern des Départements Moselle und des Saarlandes, die Handwerkskammer Rheinland Pfalz, lokale und regionale Wirtschaftsförderer, die Caisse d'Epargne und die Sparkasse, die lokalen Gebietskörperschaften wie der Regionalrat Lothringen, das Saarland und Vertreter der Gemeindeverbände sowie die Präfektur des Départements Moselle und der Wirtschafts- und Sozialrat Lothringens.

"Da es diesen Akteuren an Koordinierung fehlt, ist es für die potenziellen Übernehmer nicht leicht herauszufinden, wer wofür zuständig ist und sie befürchten zwangsläufig, mit zahlreichen Formalitäten konfrontiert zu werden", schreibt der Eurodistrict. Kurz: Die betreffenden Informationen und Instrumente müssen stärker gebündelt werden. In diesem Jahr sind zwei Workshops geplant: "Begleitung des Erwerbers bei der Übernahme" und "gemeinsames Management für eine gute Entwicklung des neuen binationalen Unternehmens".

Der Eurodistrict wolle den privaten Sektor stärker in die grenzüberschreitende Zusammenarbeit einbinden. Die Grenzregion könne mit diesem Projekt auch ihre Vorreiterrolle verteidigen, die sie gegenüber anderen deutsch-französischen Grenzregionen habe. red

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