Euro-Krise im Klassenzimmer

Saarbrücken

Saarbrücken. Was ist der ESM, also der Europäische Stabilitätsmechanismus, wann kommt die EFSF (Europäische Finanzstabilisierungsfazilität) zum Einsatz, oder welche Rolle spielt die EZB (Europäische Zentralbank)? Sind Eurobonds sinnvoll, und was bedeutet der Fiskalpakt?Über Ursache und Wirkung der Euro-Krise debattierten gestern 24 Schüler aus dem Leistungskurs Wirtschaft und Sozialkunde am Deutsch-Französischen Gymnasium in Saarbrücken. "Wir haben 'ne Krise" lautete das Thema des Projekttages der Europa-Akademie Berlin im Rahmen der Kampagne "Aktion Europa", ausgeschrieben von der Bundesregierung, der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament.

"Wir sollten auf jeden Fall den Euro behalten", sagte Solène Jansem. Mit Nathalie Diehl und Valérie Muller bildete sie eine Gruppe, die sich mit dem Thema Euro-Krise beschäftigte. Nach Griechenland gerät jetzt Spanien in den Fokus der Schlagzeilen. Bei den vielen politischen Lösungsvorschlägen als Ausweg aus der Krise wollten sich die drei jungen Frauen nicht festlegen, welcher Weg der bessere ist, aber: "Wir hoffen auf eine friedliche Lösung und hoffen, dass Europa nicht im Chaos versinkt."

Im ersten Teil des Projekttages stöberten die Schüler in Tageszeitungen, sammelten Informationen, die sie erläutert und in Stichworten an einer Pinnwand anhefteten. Solène, Nathalie und Valérie zum Beispiel stießen in der SZ auf den Artikel über die Krise in Spanien. 100 Milliarden Euro soll das Land bekommen. Die Schülerinnen sahen darin die richtige Maßnahme, um Spanien wettbewerbsfähig zu halten. Sich eine Meinung über die Euro-Krise zu bilden, das sei für sie nicht nur Bestandteil des Unterrichts. "Man sollte sich generell für Europa interessieren", meinte Solène. Der Projekttag selbst sei hierbei eine wichtige Informationsquelle gewesen.

Und genau das ist eines der Ziele, die das Projekt verfolgt. "Interesse wecken und die Wissensvermittlung stehen im Mittelpunkt", erklärte die Referentin Weronika Priesmeyer-Tkocz. Ob durch Zeitungsanalyse oder anhand von Arbeitsblättern, die Schüler erhielten Wissen über das Gefüge der Europäischen Union, über die Ausgangssituation und den Stand der Krise, die Reaktionen darauf und über die Maßnahmen von der Europäischen Union und der Bundesregierung. "Der Projekttag ist eine tolle Sache und passt extrem gut in den Lehrplan", erklärte die Lehrerin Corinne Becker. Das Projekt "Wir haben 'ne Krise" richtet sich an Schüler aus allgemein- und berufsbildenden Schulen ab der Klassenstufe 10.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort