Euphorie vor dem Pokalderby in QuierschiedZwischen Hoffnung und Verletzungssorgen

Quierschied. Die Euphorie ist riesengroß. Nach Jahren des Niedergangs ist die SpVgg. Quierschied wieder auf dem Weg nach oben. In der Fußball-Kreisliga A Obere Saar ist der Verein Tabellenführer und heute Abend um 19 Uhr Gastgeber in der fünften Runde des Saarlandpokals gegen den Saarlandligisten und Lokalrivalen SC Friedrichsthal

 Der Quierschieder Daniel Derschang (rechts, hier mit Andreas Breier) kann heute Abend gegen den SC Friedrichsthal verletzungsbedingt nicht spielen. Foto: Saarkicker.de

Der Quierschieder Daniel Derschang (rechts, hier mit Andreas Breier) kann heute Abend gegen den SC Friedrichsthal verletzungsbedingt nicht spielen. Foto: Saarkicker.de

Quierschied. Die Euphorie ist riesengroß. Nach Jahren des Niedergangs ist die SpVgg. Quierschied wieder auf dem Weg nach oben. In der Fußball-Kreisliga A Obere Saar ist der Verein Tabellenführer und heute Abend um 19 Uhr Gastgeber in der fünften Runde des Saarlandpokals gegen den Saarlandligisten und Lokalrivalen SC Friedrichsthal.

Vater des Erfolgs ist Spielertrainer Markus Woll (Foto: SZ/Verein). "Wir haben im Sommer einen Neuaufbau begonnen. Mit mir und Marcus Molter als Co-Trainer haben zwei junge Leute neue Ideen eingebracht", sagt Woll, der von der SG Jägersfreude kam: "Die Mannschaft und das ganze Umfeld haben sich dieses Spiel gegen Friedrichsthal verdient."

In der Liga hat es der Verein mit der zweiten Mannschaft des SC Friedrichsthal zu tun, jetzt wartet mit der Ersten ein Spitzenteam aus der höchsten saarländischen Spielklasse. "Friedrichsthal ist gespickt mit Routiniers. Wir haben eine ganz junge Mannschaft, die sich darauf freut, sich mit einem solchen Gegner in einem Pflichtspiel zu messen", sagt Woll: "Die Rollenverteilung ist doch ganz klar."

Was Quierschied allerdings nicht erschrecken dürfte, denn schon in der letzten Runde beförderte der Außenseiter mit dem SC Gresaubach einen Saarlandligisten aus dem Wettbewerb - mit 3:0. Doch heute wird Daniel Derschang fehlen, der Gresaubach mit zwei Treffern praktisch im Alleingang besiegt hat. Ihn plagt eine Sprunggelenksverletzung. Auch Verteidiger Michael Naumann muss passen. Er studiert in Mainz.

Gespielt wird auf dem neuen Kunstrasen des Vereins. "Das Flutlicht am Rasen ist so schwach, das lockt keine Motte an", scherzt Vereinssprecher Sebastian Zenner. Die Quierschieder hoffen, heute mindestens 300 Zuschauer anlocken zu können - sicher eine realistische Schätzung. "Wir haben auf dem Kunstrasen bislang alles gewonnen", sagt Trainer Woll, "wir werden versuchen, Friedrichsthal so lange wie möglich zu ärgern."

Die freuen sich aber auf das Derby. "Das ist doch ein traditionsreiches Duell, auch wenn jetzt ein paar Klassen dazwischen liegen", sagt Friedrichsthals Abteilungsleiter Roman Kühn, der mit der Neuregelung im Pokal gar nicht zufrieden ist: "Wir mussten in Dorf im Warndt, Ludweiler und Pachten antreten. Von uns sind nur wenige Zuschauer mitgefahren, und ein Saarlandligist lockt auch nicht so viele Besucher an. Da bringen Lokalkämpfe wie gegen Quierschied doch mehr, auch wenn man sich da noch mehr blamieren kann." Denn der Favorit vom Franzschacht will ins Achtelfinale. Kühn: "Das ist das Ziel."Saarbrücken. Heute spielen mit Ausnahme des Drittligisten 1. FC Saarbrücken (23. November in Hüttigweiler gegen den FSV Schiffweiler) die noch übrig gebliebenen Vertreter aus dem Regionalverband in der fünften Runde des Fußball-Saarlandpokals (alle 19 Uhr).

Das klassenhöchste Duell findet im Brebacher Halbergstadion statt. Der Dritte der Saarlandliga, der SC Halberg, empfängt den 14. der Oberliga, Rot-Weiß Hasborn. "Superlos", sagt Brebachs Trainer Bernd Eichmann mit Ironie in der Stimme, "der Pokalwettbewerb ist ohnehin sehr beliebt. Da kann man sich eigentlich nur eines holen: Verletzte." Da sieht es bei den Brebachern aber gut aus. Außer Nils Gola (Kreuzbandriss) fehlt nur Maddu Dansoko, der in Kanada studiert. "Ich hätte mir einen leichteren Gegner gewünscht als die körperlich robusten Hasborner", sagt Eichmann ernst, "und dann in der nächsten Runde den FCS."

Den hätten auch die Sportfreunde Saarbrücken gerne gehabt. "Jetzt müssen wir mit dem 1. FC Reimsbach leben. Gegen deren Erste haben wir noch nie gespielt", sagt der Vorsitzende Hans-Jürgen Altes. Der Saarlandligist kommt mit der Empfehlung, den Oberligisten SV Auersmacher aus dem Pokal geworfen zu haben. "Ein attraktives Los zu einem schlechten Termin", findet Altes, "vielleicht sollte man die fünfte Pokalrunde erst im Frühjahr ausspielen. Dann hätten die Vereine sicher mehr Zuschauer."

Den SV Saar 05 Jugend, Spitzenreiter der Landesliga Südwest, drücken vor der Partie gegen Hellas Marpingen, den Zweiten aus dem Nordosten, mehr Personal- als Terminsorgen. Philipp Kuhnen, Stefan Lesmeister, Yannic Hach und Janis Kany sind angeschlagen. "Wir jammern nicht. Wir wollen versuchen, das Ding zu gewinnen", gibt sich Trainer Timon Seibert optimistisch, "als Landesligist hat man nicht so oft die Chance, ins Achtelfinale einzuziehen. Wobei unsere Konzentration auf der Meisterschaft liegt." Gespielt werden muss auf dem Hartplatz, weil das Flutlicht im Stadion Kieselhumes zu schwach ist.

Stark auftreten will A-Ligist TuS Jägersfreude gegen den Landesligisten 1. FC Schmelz. "Nachdem die Spielgemeinschaft mit Teutonia sich aufgelöst hat, ist für uns schon das Erreichen der fünften Runde ein großer Erfolg", betont Wolfgang Saar, Spartenleiter beim TuS, wo Salvatore Collura (SC Fenne) und Manuel Grün (SV Gersweiler) vor ihrem Debüt stehen. Saar: "Wir wollen gegen Schmelz und dann am Sonntag beim Spitzenspiel der Kreisliga A Obere Saar in Quierschied unseren positiven Trend weiter ausbauen. Und sollten wir nicht gewinnen, werden wir auch gute Verlierer sein." cor

"Die Rollen-

verteilung ist doch ganz klar."

Markus Woll, Spielertrainer der SpVgg. Quierschied

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort