EU ist schuld, wenn Zigaretten nicht mehr ziehen

Völklingen. Rüdiger Maul (Foto: isi) aus Völklingen ist ein bekannter Werbefachmann. Und privat immer noch leidenschaftlicher Raucher. Seit Anfang der 80er Jahre steht er auf Marlboro Menthol. Plötzlich änderte sich die Packungsfarbe von grün auf blau. Das hätte Maul nicht gestört. Aber die Zigaretten zeigten auch ein anderes Brenn-Verhalten.Maul ist ein Mann, der gerne zur Sache geht

Völklingen. Rüdiger Maul (Foto: isi) aus Völklingen ist ein bekannter Werbefachmann. Und privat immer noch leidenschaftlicher Raucher. Seit Anfang der 80er Jahre steht er auf Marlboro Menthol. Plötzlich änderte sich die Packungsfarbe von grün auf blau. Das hätte Maul nicht gestört. Aber die Zigaretten zeigten auch ein anderes Brenn-Verhalten.Maul ist ein Mann, der gerne zur Sache geht. In einem Schreiben an die Herstellerfirma Philip Morris schilderte er das Problem: Wenn man nicht ständig relativ fest an der Zigarette ziehe, gehe diese regelmäßig aus. Dabei gebe es meist eine glatte Abbruchkante der Asche, die dann oft unkontrolliert abfalle. Gleiches passiere auch, wenn die brennende Zigarette auf dem Aschenbecher abgelegt werde. "Jedenfalls vermisse ich meinen gewohnten Rauchrhythmus und Rauchgenuss, wenn ich ständig an der Zigarette ziehen muss, um sie bei Laune zu halten und aufpassen muss, dass die Asche nicht abfällt", unterstrich Rüdiger Maul in seinem Schreiben.

Philip Morris antwortete nahezu postwendend: Bei den reklamierten Zigaretten handele es sich um Produkte, die der neuen europäischen Brandschutznorm DIN EN 16156 genügten. Diese Norm verlange, dass Zigaretten mit höherer Wahrscheinlichkeit von selbst verlöschten, wenn sie unbewacht abgelegt würden. Auf diese Weise solle erreicht werden, dass Zigaretten weniger leicht Brände auslösen könnten. Das verminderte Zündpotenzial werde durch Spezial-Zigarettenpapier erreicht. Die EU-Norm solle ab 17. November in Kraft treten. Damit sichergestellt werde, dass die Lagerbestände im Handel fristgerecht umgestellt seien, liefere Philip Morris bereits seit Anfang Mai Teile seines Sortiments normkonform aus. er

Hintergrund

Die EU-Norm zum Brandschutz bei Zigaretten existiert wirklich. In EN 16156 wird unter anderem festgelegt, dass nicht mehr als 25 Prozent eines Loses zu prüfender Zigaretten auf ihrer gesamten Länge abbrennen dürfen. Die Bestimmung müsse auf zehn Filterpapierlagen als Normal-Trägermaterial ("wie in EN ISO 12863 festgelegt") erfolgen. er

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