Etwas machen, das gebraucht wird

Saarbrücken. "Wir haben es geschafft", leitet Alfred Maas, Vorsitzender der Lebenshilfe Saarbrücken, die Eröffnung der neuen Tagesförderstätte in der Heinrich-Böcking-Straße ein. Schon seit Juni dieses Jahres werden die Räume zur Förderung geistig und mehrfachbehinderter Menschen genutzt. Der Umbau ist aber erst jetzt weitgehend abgeschlossen

 Blick in die neue Tagesförderstätte der Lebenshilfe. Foto: Becker&Bredel

Blick in die neue Tagesförderstätte der Lebenshilfe. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. "Wir haben es geschafft", leitet Alfred Maas, Vorsitzender der Lebenshilfe Saarbrücken, die Eröffnung der neuen Tagesförderstätte in der Heinrich-Böcking-Straße ein. Schon seit Juni dieses Jahres werden die Räume zur Förderung geistig und mehrfachbehinderter Menschen genutzt. Der Umbau ist aber erst jetzt weitgehend abgeschlossen.Der Umzug der Tagesförderstätte aus der Stettiner Straße und der Ilsestraße ins Ostviertel war notwendig geworden, da die alten Räume laut Geschäftsführer Thomas Trenz nicht mehr "zeitgemäß" , sprich zu klein, nicht schallgeschützt, zu dunkel und nicht in ausreichendem Maße behindertengerecht waren. Das 1200 Quadratmeter große Gebäude bietet Platz für alle 40 Besucher zwischen 20 und 60 Jahren.

Die Tagesförderstätte ist in der Heinrich-Böcking-Straße nahe "am Geschehen", es bietet sich eine verbesserte Infrastruktur. "Wir haben uns geöffnet und integrieren uns jetzt auch in das Ostviertel", erklärt Thomas Trenz weiter.

So könne zum Beispiel der Staden zu Fuß erreicht werden, die Nähe zur Saarbahn ermögliche eine hohe Mobilität, und die Nutzer der Tagesstätte seien in den örtlichen Geschäften mittlerweile gut bekannte, gern gesehene Kunden.

Andreas Storm, Minister für Soziales, betonte in seiner Ansprache zur Eröffnung, dass die Tagesförderstätte zu einem zweiten Lebensraum neben dem Zuhause werden solle.

Die behinderten Menschen können an verschiedenen Angeboten teilnehmen: Neben Schwimmkursen oder Mal- und Bastelprojekten bewältigen sie gemeinsam ihren Alltag, gehen einkaufen und kochen zusammen. Ganz wichtig findet Thomas Trenz außerdem kleinere Arbeitsaufträge von außerhalb, wie z.B. das Waschen der Trikots für die FC-Frauen. "Wir wollen etwas machen, das gebraucht wird."

Nach der Umzugsphase ist es jetzt an der Zeit, sich einzuleben. Dass dies für behinderte Menschen auch eine Belastung darstellt, erklärte Peter Plessow im Namen der Angehörigen "Nach unserer Erfahrung reagieren behinderte Menschen besonders auf Veränderungen, für sie ist ein Umzug ein relativ großer Schritt."

Da die Ausstattung spezieller Räume immer noch nicht abgeschlossen ist und dort die öffentlichen Gelder nicht ausreichen, ist die Tagesförderstätte weiter auf Spenden angewiesen. Hierfür wurde das Kachelprojekt ins Leben gerufen, bei dem Privatpersonen für einen Geldbetrag von durchschnittlich 250 Euro eine Wandkachel kaufen können.

An einer bunten Wand am Eingang sind bereits einige Mitarbeiter und Angehörige verewigt, die auf diesem Wege gespendet haben.

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