Ethik-Unterricht mit Wertekanon für alleZum Artikel "Islamischer Unterricht kann hilfreich sein" (SZ vom 19. März) Religionsunterricht ist ja gut und schön. Wie aber sieht es mit der Toleranz gegenüber Andersgläubigen aus? Ist es nicht so, dass jede Religion behauptet, im Besitze des Wahrheitsmonopols zu sein? Fundamentalisten haben so schon unsägliches Leid über die Menschheit gebracht. Viel zu oft schon wurde der Begriff "Gott" missbraucht, um Dinge mit Macht durchzusetzen. Der alte Meister Omraam Mikhael Aivanhov spricht statt von "Gott" von der kosmischen Intelligenz, die trotz aller Widrigkeiten alles wunderbar vorbereitet hat. Dieser Terminus ist neutral und verweist religiösen Extremismus a priori in seine Schranken. Statt Religionsunterricht sollte das Fach Ethik mit einem verbindlichen Wertekanon verpflichtend werden. Dem ohnehin schwindenden Interesse der Jugend an Religion täte dies keinen Abbruch. Und Radikalisierungs-Tendenzen würden so im Keim erstickt.Karin Klein, Neunkirchen