ESLL: Bürger haben keinen Einfluss auf Fernwärmepreis

Saarbrücken. Die Tatsache, dass Energie SaarLorLux (ESLL) die Preise für Fernwärme "zum 1. Juli und zum 1. Oktober um insgesamt rund 15 Prozenz gesenkt hat", ist nicht der Erfolg der Interessengemeinschaft Eschberger Fernwärmekunden (IGEF). Das erklärte gestern ESLL

Saarbrücken. Die Tatsache, dass Energie SaarLorLux (ESLL) die Preise für Fernwärme "zum 1. Juli und zum 1. Oktober um insgesamt rund 15 Prozenz gesenkt hat", ist nicht der Erfolg der Interessengemeinschaft Eschberger Fernwärmekunden (IGEF). Das erklärte gestern ESLL. "Die Preissenkung" sei allein darauf zurückzuführen, dass ESLL seine Fernwärme jetzt billiger einkaufen kann - und deshalb auch billiger weiterverkauft. Die IGEF ist eine Allianz von Bürgern, die seit Monaten gegen ihre jüngsten Fernwärme-Rechnungen kämpft. Erst am Mittwoch hatte die IGEF zu einer Versammlung geladen. Dort bezeichnete die Sprecherin der Initiative, Marlene Hoffmann, die Preissenkung als Erfolg der IGEF (die SZ berichtete). Später diskutierten die Bürger über den so genannten "Anschlusswert" ihrer Häuser an das Fernwärmnetz - einige vermuteten, die ESLL könnte diesen Wert zu hoch festgelegt haben.Anschlusswert: KundensacheDazu stellte die ESLL gestern klar: "Die Festlegung des Anschlusswertes kann nur durch den Endverbraucher erfolgen. Der Anschlusswert kann auf Veranlassung des Kunden verändert werden. Hierzu sind wenige technische Eingriffe erforderlich. Diese lässt Energie SaarLorLux durch den Netzbetreiber Stadtwerke Saarbrücken im Auftrag des Kunden durchführen. Hierfür genügt eine Mitteilung an Energie SaarLorLux."ESLL versichert sie habe den Bürgern angeboten über die umstrittenen Rechnungen "ein weiteres Gutachten eines Wirtschaftsprüfers einzuholen" - wobei die Bürger sich den Prüfer aussuchen könnten, obwohl ESLL ihn bezahlen werde.ESLL ist sicher, dass auch dieses zweite Gutachten bestätigen wird, was ESLL bereits im ersten bescheinigt wurde - nämlich dass ESLL "von 2006 bis 2008 die eigenen Bezugskosten nicht in vollem Umfang an die Endkunden weitergegeben hat". Die Bürger, so erklärte ESLL gestern, hatten sich eine "Erweiterung des Gutachtens gewünscht". Das jedoch lehne ESLL ab, weil die Bürger gleichzeitig "die Glaubwürdigkeit des Prüfers bestritten". Und schließlich betont ESLL, dass die IGE sie zur Versammlung am Mittwoch gar nicht eingeladen habe. fitz/red

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