Es wird nicht bei der Lebensqualität gekürzt

Ottweiler. "Wir müssen Personal und Leistung reduzieren!" Ottweilers Bürgermeister Hans-Heinrich Rödle lässt keinen Zweifel daran, dass der finanzielle Weg der Stadt - wie der der meisten anderen saarländischen Gemeinden - immer steiniger wird

Ottweiler. "Wir müssen Personal und Leistung reduzieren!" Ottweilers Bürgermeister Hans-Heinrich Rödle lässt keinen Zweifel daran, dass der finanzielle Weg der Stadt - wie der der meisten anderen saarländischen Gemeinden - immer steiniger wird. Um 50 000 bis 100 000 Euro schrumpft in diesem Jahr der Handlungsspielraum, weil die Schuldenbremse auch bei den Kommunen greift. Ein Haushaltssicherungs-Konzept als Auflage der Kommunalaufsicht ist unvermeidbar und muss noch 2011 in Angriff genommen werden. "Ich werde aber nicht an Leistungen der Lebensqualität gehen", kündigt Rödle im Gespräch mit der SZ an und meint damit Kinder, Jugend, Bildung und Mobilität. Es gelte "intelligente Lösungen" zu finden, beispielsweise Einsparungen bei den Betriebskosten.Unabhängig davon präsentierte der Verwaltungschef "Leitinvestitionen", die er in diesem Jahr durchziehen will. Dazu gehört das Vorantreiben der Planungen für die Wilhelm-Heinrich-Straße, die wieder zum attraktiven Einkaufsboulevard werden soll. Am 16. Februar wird im Pfarrheim hierzu eine zweite Anliegerversammlung anberaumt.

Zum Zweiten geht es um den Lautenbacher Untergrund. In der Schönbachstraße muss ein neuer Hauptsammler gebaut werden, zum anderen muss der Ortskanal saniert werden. Damit verbunden sind die Sanierung der Kläranlage und der Regenwasserbehandlungsanlage.

Drittens soll die neue Brücke in der Fürther Weiherstraße im Juli übergeben werden - fast vier Jahre, nachdem die alte Brücke gesperrt wurde, weil sie nicht mehr sicher war. "Die Fürther Infrastruktur hat dadurch gelitten", stellt Rödle rückblickend fest.

Ein Thema bleibt 2011 auch der Bau von zwei Wohnheimen für 27 behinderte Kinder und Jugendliche im Seitersbachtal durch den Saarländischen Schwesternverband. Laut Rödle soll bis März "alles geklärt" sein und dann so schnell wie möglich mit dem Bau begonnen werden.

Etwa 450 000 Euro werden nach Angaben des Verwaltungschefs in diesem Jahr in Ottweiler für Kindergärten investiert. Heraus ragt dabei der Anbau für eine Kinderkrippe an die Kita Lehbesch. Der Schulhof der Grundschule Lehbesch wird für 80 000 Euro umgestaltet. Am Feuerwehrgerätehaus Mainzweiler werden für 30 000 Euro Dach, Fenster und Anbau auf Vordermann gebracht. Für behindertengerechte Bushaltestellen am Maria-Juchacz-Ring und an der Saarbrücker Straße stehen 92 000 Euro zur Verfügung. Und für eine neue Kompostieranlage will Ottweiler 100 000 Euro ausgeben. Wobei der gehäckselte Grünschnitt in naher Zukunft als "Futter" für das in Neunkirchen geplante Biomasse-Kraftwerk dienen könnte.

Der Veranstaltungskalender 2011 reicht wieder von Stadterstürmung (3. März) bis Adventsmarkt (25. bis 27. November). Ungefährdet ist das Altstadtfest (3. bis 5. Juni). Es finde in enger Abstimmung mit den Vereinen und Stadtratsfraktionen statt, so Rödle. Gerrit Östreich vom Organisations-Team ergänzt: "Die Standplätze werden beibehalten. Wir haben als Hauptsponsor Karlsberg gewonnen."

Zu guter Letzt weist der Bürgermeister noch einmal darauf hin, dass die Stadt ab 2011 "unbürokratisch" eine Windel-Pauschale von 50 Euro jährlich gewährt. Bei etwa 200 Kleinkindern und 150 von Inkontinenz betroffenen Personen, für die die Pauschale in Frage kommt, rechnet die Stadt mit Ausgaben von 17 500 Euro. Formblätter für die Beantragung der Windel-Pauschale sind im Internet (www.ottweiler.de) zu finden oder im Rathaus erhältlich. "Die Fürther Infrastruktur hat durch die Brückensperrung gelitten."

Bürgermeister

Hans-Heinrich Rödle

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