"Es war nicht bekannt, wer das Kreuz errichtet hatte"

Lisdorf/Neuforweiler. Und über Nacht stand dann das Kreuz da. Das war 1889 auf dem Lisdorfer Berg. An gleicher Stelle trafen sich etwa 40 heimatgeschichtlich interessierte Personen. Die führte der Lisdorfer Verein für Heimatkunde zu historischen Sehenswürdigkeiten. Fachmännisch begleitet von Jürgen Kölb, Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Saarlouis-Neuforweiler

 Treffpunkt Kreuz auf dem Lisdorfer Berg: Der Lisdorfer Verein für Heimatkunde startete von dort seine Tour zu den umliegenden Sehenswürdigkeiten. Fotos: Johannes A. Bodwing

Treffpunkt Kreuz auf dem Lisdorfer Berg: Der Lisdorfer Verein für Heimatkunde startete von dort seine Tour zu den umliegenden Sehenswürdigkeiten. Fotos: Johannes A. Bodwing

 Nur noch der Gewölbekeller blieb vom ehemaligen königlichen Forsthaus bei Neuforweiler.

Nur noch der Gewölbekeller blieb vom ehemaligen königlichen Forsthaus bei Neuforweiler.

Lisdorf/Neuforweiler. Und über Nacht stand dann das Kreuz da. Das war 1889 auf dem Lisdorfer Berg. An gleicher Stelle trafen sich etwa 40 heimatgeschichtlich interessierte Personen. Die führte der Lisdorfer Verein für Heimatkunde zu historischen Sehenswürdigkeiten. Fachmännisch begleitet von Jürgen Kölb, Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Saarlouis-Neuforweiler. "Anfangs war nicht bekannt, wer das Kreuz errichtet hatte", berichtete der Vorsitzende des Lisdorfer Heimatkundevereins, Heiner Groß. Später habe sich die Familie Schwarz als Urheber herausgestellt. Acht Tage vor dem Zweiten Weltkrieg wurde das Kreuz aus militärischen Gründen umgelegt und verschwand während der Evakuierungszeit. Seit dem Jahr 1949 steht ein neues Kreuz auf dem Lisdorfer Berg, eingerahmt von zwei mächtigen, weithin sichtbaren Platanen. Verunglückt war er nicht am 21. Juni 1880, sondern totgeschlagen. Ein Kreuz erinnert am Wegesrand zwischen Neuforweiler und Wadgassen an den Felsberger Steinbrecher Paul Gladel. Neuere Forschungen von Heimatforschern aus Neuforweiler ließen vermuten, dass der Totschläger aus der eigenen Familie stammen könnte. Ein Streit wegen beruflicher Konkurrenz war wohl Ursache, "und beide hatten wohl etwas getrunken". Verschwunden bis auf das Kellergewölbe ist das alte königliche Forsthaus für Saarlouis und Umgebung. Unweit vom gladel'schen Kreuz stand es seit Ende des 19. Jahrhunderts. Später befand sich darin der Geisberger Hof, bis zum Abbruch nach dem Zweiten Weltkrieg. In der Nähe wurde am 1. Mai 1900 der letzte Wolf in Westeuropa erlegt, ergänzte Heiner Groß. Unscheinbar und bemoost steht der "Raue Stein" im Wald zwischen Neuforweiler Weg und Werbeln. "Das ist einer der ältesten Grenzsteine im Landkreis Saarlouis", beschrieb Kölb den Toneisenstein. 1498 tauche er in der Liste des Lisdorfer Weisthums auf. Zu hart zur Bearbeitung sieht er aus, wie eine aus der Erde ragende Felsspitze. Gleich daneben steht ein behauener alter Grenzstein des Klosters Wadgassen. Die letzte Neuansiedlung im Neuforweiler Bereich ist der Sandhof nahe der B 269 neu. 1830 von einem Major von Zastrow errichtet, kaufte ihn Nikolas Adolph de Galhau als Zwischenstation zum Linslerhof, dann folgten bis heute verschiedene Pächter. Wenige hundert Meter weiter ziert ein Kreuz aus dem Rokoko den Sablon-Hof. Der Hof entstand 1749, das fast fünf Meter hohe Kreuz in etwa der gleichen Zeit. "Das ist eines der ältesten Kreuze hier in der Gegend", sagte Jürgen Kölb.

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