Es war gleich eine doppelte Premiere

Neunkirchen. Sie wurde in Berlin geboren. Am 12. Juni 1968. Doch schon als kleines Kind und auch später als Schülerin, wenn sie Ferien hatte, war sie regelmäßig in Neunkirchen zu Besuch. Wohnte bei ihren Großeltern in der Zweibrücker Straße. "Hier habe ich auch Laufen gelernt", erzählt Ina Weisse

 Die Schauspielerin und Regisseurin ist Neunkirchen seit ihrer Kindheit verbunden. Für Samstag hatte OB Jürgen Fried zum Eintrag ins Goldene Buch geladen. Foto: Willi Hiegel

Die Schauspielerin und Regisseurin ist Neunkirchen seit ihrer Kindheit verbunden. Für Samstag hatte OB Jürgen Fried zum Eintrag ins Goldene Buch geladen. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Sie wurde in Berlin geboren. Am 12. Juni 1968. Doch schon als kleines Kind und auch später als Schülerin, wenn sie Ferien hatte, war sie regelmäßig in Neunkirchen zu Besuch. Wohnte bei ihren Großeltern in der Zweibrücker Straße. "Hier habe ich auch Laufen gelernt", erzählt Ina Weisse. "Ich habe viele gute Erinnerungen an die Stadt", sagt die Schauspielerin und Regisseurin.Ganz besonders gefreut hat sich Ina Weisse deshalb auch über die letzten beiden Ereignisse, die sie in die zweitgrößte saarländische Stadt geführt haben. Im Herbst letzten Jahres gewann die Berlinerin den Darstellerpreis beim Günther-Rohrbach-Filmpreis und jetzt am Wochenende folgte die preisgekrönte Filmschaffende einer Einladung von Neunkirchens Oberbürgermeister Jürgen Fried und trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Im engen schwarzen Kleid, mit schwarzen Stiefeln und dünner, gelbgrüner Weste, die blonden Haare hochgesteckt - alles sehr elegant und schick - betritt sie das Sitzungszimmer 2 des Rathauses, grüßt freundlich in die Runde.

In Deutschland gäbe es üblicherweise für alles Regeln, meint OB Jürgen Fried, doch für den Eintrag ins Goldene Buch "haben wir keine festen Regeln, wir machen das, wenn wir der Meinung sind, dass es gut und angemessen ist". Ina Weisse sei in den letzten Jahren als Schauspielerin und auch als Regisseurin erfolgreich gewesen, sagt Fried. Sie gewann den Deutschen Filmpreis und den Günther-Rohrbach-Preis als Darstellerin für den Justiz-Thriller "Das Ende einer Nacht" von Regisseur Matti Geschoneck, mit dem sie auch verheiratet ist. Und sie wurde selbst als Regisseurin und Autorin mit dem Drehbuch-Preis beim Ophüls-Festival für ihren Spielfilm-Erstling "Der Architekt" ausgezeichnet. Der Stadt Neunkirchen habe sie ihre Unterstützung bei der Weiterentwicklung des Günther-Rohrbach-Preises zugesagt, freut sich der OB.

"So wahnsinnig viele sind das ja gar nicht", sagt Ina Weisse, als sie das Goldene Buch in Augenschein nimmt. Willy Brandt war 1968 der erste Prominente, der sich in den dicken Band eingetragen hatte, zuletzt wurde diese Ehre der saarländischen Umweltministerin Anke Rehlinger zuteil. "Heute ist eine Premiere", so OB Fried, "sie sind die erste Schauspielerin in unserem Goldenen Buch." Ina Weisse bedankt sich und meint, auch für sie sei das eine Premiere, "ich habe mich noch nie in ein Goldenes Buch eintragen dürfen. Das ist eine riesengroße Ehre."

Beschenkt mit Blumen, einem dicken Neunkircher "Stadtbuch" und einem Neunkirchen-T-Shirt plaudert die große Blonde anschließend noch mit Vertretern der Verwaltungsspitze, Gästen aus der Kommunalpolitik und der Kulturszene. Und verrät uns ihre beruflichen Pläne. Als nächstes dreht sie als Regisseurin im Auftrag des Bundesfamilienministeriums einen Werbespot für den Weltfrauentag am 8. März zum Thema Gewalt an Frauen. Außerdem schreibe sie am Drehbuch für ihren zweiten Spielfilm und ab April wird sie dann auch wieder vor der Kamera stehen, in einem weiteren Film mit ihrem Ehemann Matti Geschoneck.

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