"Es war fast wie bei einer Meisterschaft"
Marpingen. Es ist vollbracht, die Moskitos haben den ersten Punkt in der 2. Frauenhandball-Bundesliga eingefahren: 25:25 (10:10) hieß es nach spannenden 60 Spielminuten gegen die "Pirates" der TSG Ober-Eschbach, dem Vorletzten der Tabelle
Marpingen. Es ist vollbracht, die Moskitos haben den ersten Punkt in der 2. Frauenhandball-Bundesliga eingefahren: 25:25 (10:10) hieß es nach spannenden 60 Spielminuten gegen die "Pirates" der TSG Ober-Eschbach, dem Vorletzten der Tabelle. "Fast war es wie bei einer Meisterschaft", lässt Moskitos-Manager Reimund Klein die Szenen, die sich nach dem Spiel in der Albin-Göhring-Halle abspielten, noch einmal Revue passieren: Johlend und lautstark singend waren die Moskitos durch die Halle gehüpft, hatten sich zwischendurch immer wieder glückselig in den Armen gelegen und sich vom mitgereisten Anhang ausgiebig feiern lassen. "Es war einfach schön mit anzusehen, wie sich die Mädchen gefreut haben", meint der glückliche Moskitos-Manager. Eine solch ausgelassene Stimmung hatte er schon lange nicht mehr erlebt. Und auch die zweieinhalbstündige Heimfahrt hatte etwas von einer großen Party. Wie er das Spiel selbst gesehen hat, schildert Klein so: "Von den Chancen her hätten wir eigentlich klar gewinnen müssen. Aber wie so oft haben wir reihenweise beste Gelegenheiten ausgelassen, so dass es immer eng war und ständig hin und her ging. Am Ende sind wir dann sogar in Rückstand geraten, doch durch einen unglaublichen Kraftakt haben wir den Punkt gerettet." Das entscheidende Tor zum 25:25 fiel nach Ende der offiziellen Spielzeit: Conny Scherf war auf links durchgegangen und in letzter Sekunde böse gefoult worden, so dass den Schiedsrichtern gar nichts anderes übrig blieb, als auf Siebenmeter für Marpingen zu entscheiden. Und der wurde eben noch ausgeführt, obwohl die 60 Minuten bereits abgelaufen waren. Elke Zägel übernahm die Verantwortung, "und hat das Ding weggezerrt", erzählt Klein vom alles entscheidenden Moment. Für "Wühlmaus" Zägel, mit sechs Treffern beste DJK-Werferin, hat Klein ein Extra-Lob übrig: "Elke war der Dreh- und Angelpunkt unseres Spiel, eine echte Führungsspielerin. Sie hat das Zepter in die Hand genommen und die anderen immer wieder mitgerissen. An ihr konnte sich die Mannschaft aufrichten, wenn es zwischendurch mal nicht so lief." Aber auch die anderen Spielerinnen bekommen von Klein ein Kompliment: "Diese Mannschaft ist schon etwas besonderes. Die Mädchen haben trotz der Niederlagen-Serie immer gekämpft, nie die Köpfe hängen lassen und die ganze Saison über eine tolle Moral gezeigt. Und auch wenn wir jetzt wieder absteigen: Das hier ist wirklich ein echtes Team." Unterdessen nimmt das Gesicht der Mannschaft für die kommende Saison klarere Konturen an: "Wir werden diese Woche Gespräche mit Barbara Brecska und Antje Bauer führen, danach wissen wir mehr", sagt Klein, der hofft, wenigstens eine der beiden Linkshänderinnen halten zu können. Zumindest bei Bauer scheinen die Chancen auf einen Verbleib gar nicht so schlecht zu stehen. tog