Es soll wieder werden wie früher

Saarlouis. Die Wirtschaftsbetriebe der Stadt Saarlouis wollen das vor fünf Jahren geschlossene und abgerissene Freibad im Stadtgarten neu bauen. Das Bad soll am alten Standort neu errichtet werden. Es soll aber um die Breite des inzwischen ausgehobenen Wallgrabens von der Festungsmauer abgerückt werden

Saarlouis. Die Wirtschaftsbetriebe der Stadt Saarlouis wollen das vor fünf Jahren geschlossene und abgerissene Freibad im Stadtgarten neu bauen. Das Bad soll am alten Standort neu errichtet werden. Es soll aber um die Breite des inzwischen ausgehobenen Wallgrabens von der Festungsmauer abgerückt werden. Das Becken ist mit rund 800 Quadratmetern (plus knapp 40 für ein separates Plantschbecken) etwas kleiner als das frühere Becken. Es soll auf der früheren Liegewiese gebaut werden. Geplant sind je drei Bahnen zu 50 und zu 25 Metern. Knapp ein Viertel der Fläche ist als abgetrennter und separat zu beheizender Nichtschwimmerbereich vorgesehen. Umkleide und ein kleiner Gastrobereich sollen etwa an alter Stelle und etwas größer entstehen. Mit einer Naturstein-Verkleidung ähnlich der Wallmauer würde der Neubau rund 3,6 Millionen Euro kosten. Ohne diese Verkleidung und mit einer Verankerung, die nicht auf Pfählen gegründet ist, kommt man auf rund drei Millionen Euro.

Die Jamaika-Koalition wird beschließen, zwei Millionen Euro aus dem städtischen Haushalt für die Baukosten beizusteuern. Genaueres werde sich erst bei der Verabschiedung des Etats sagen lassen.

Den Plan hat gestern Karl-Heinrich de Roi vom Unternehmen Famis bei einer Pressekonferenz in den Räumen der Stadtwerke vorgestellt. Famis gehört zum VSE-Verbund und baut bundesweit Bäder.

Ausgerichtet ist das Bad auf die 34 500 Schwimmer, die das alte Stadtgartenbad im Schnitt jährlich besuchten. Die maximale Kapazität liegt laut de Roi bei 60 000 Besuchern.

Den Bau hatte am Dienstagabend der Aufsichtsrat der städtischen Wirtschaftsbetriebe mit seiner Mehrheit aus Mitgliedern der Jamaika-Koalition des Stadtrates beschlossen (wir berichteten). Die Betriebskosten würden den städtischen Haushalt kaum zusätzlich belasten, sagte CDU-Fraktionschef Tim Flasche. Denn für den Freibadbetrieb werde der jetzige Sommerbetrieb des Hallenbades wieder eingestellt. Ganz decken werde das die Kosten aber nicht, unterstrich FDP-Fraktionschef Wolfgang Krichel. Die Koalition zählt weiter auf eine Zusammenarbeit mit dem Förderverein Stadtgartenbad.

Das Stadtgartenbad werde ein familienorientiertes Sportbad, das auch den Bedürfnissen einer älter werdenden Generation entspreche, versicherte Grünen-Fraktionschef Gabriel Mahren.

Meinung

Geld ist nicht alles, aber …

Von SZ-Redakteur

Johannes Werres

Es soll wieder werden wie früher: Die CDU habe erkannt, dass Geld nicht alles ist, es gehe auch ums Herz der Saarlouiser, und das hänge eindeutig am Stadtgartenbad, sagt CDU-Fraktionschef Tim Flasche. Die Erkenntnis, ein Sinneswandel, machte den Weg frei für die Jamaika-Koalition und, man kann es nur so nennen, zu einem politischen Parade-Erfolg der Grünen. Sie hatten ihren Wahlkampf 2009 voll auf das Bad abgestellt und standen im Wort. Jetzt liegt ein sehr sympathischer Plan auf dem Tisch.

Es soll wieder so werden - gebaut ist das Bad noch nicht. Die Stadtverwaltung unter OB Henz hat keinen Sinneswandel durchgemacht. Sie lehnt den Bau mit Verweis auf die Kosten weiter ab. Sie wird sich auf ihre Verantwortung berufen - und sich heftig wehren.

Auf einen Blick

Eröffnung könnte laut Plan im Juni 2012 sein. Im Juni 2011 müssten die Wirtschaftsbetriebe zu den konkreten Plänen Ja sagen. we

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