"Es regiert nur noch das Chaos"

Saarbrücken. Es war ein politischer Paukenschlag, als Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), am Freitag bekanntgab, dass die saarländische Regierungskoalition aus CDU, FDP und Grünen am Ende ist. Die SZ fragte Wähler, was sie davon halten

Saarbrücken. Es war ein politischer Paukenschlag, als Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), am Freitag bekanntgab, dass die saarländische Regierungskoalition aus CDU, FDP und Grünen am Ende ist. Die SZ fragte Wähler, was sie davon halten. Angestellte Denise Asmus (51) aus Riegelsberg hat sich noch kein Urteil über die Bekanntgabe der Ministerpräsidentin bilden können: "Ich habe da nur ein paar Gerüchte gehört. Aber auf jeden Fall ist das Scheitern der Regierung schwach. Falls es zur Bildung der großen Koalition kommen sollte, hoffe ich, dass das klappt. Politiker sollten nicht nur streiten, sie sollten Politik machen. Sie tragen schließlich sehr viel Verantwortung."Für den Computertrainer Andreas Klos (46) aus Heusweiler ist die Auflösung der Jamaika-Koalition weder positiv noch negativ: "Das macht doch alles gar keinen Unterschied. Die neue Regierung wird da weitermachen, wo die alte aufhörte. Es wird immer viel versprochen, aber nichts davon gehalten." Die 54-jährige Angestellte Jutta Müller aus Jägersfreude hat mit der Niederlage der Regierung gerechnet: "Für mich ist die Auflösung keine Überraschung. Es war folgerichtig. Eine große Koalition wäre nun realistisch und geschickt, da die FDP so keinen Platz mehr in der Führung hätte." Diplomkaufmann Michael Müller (57) aus Saarbrücken findet das Scheitern der Regierung bedauerlich: "Ich war immer Befürworter der Jamaika-Koalition und finde es schade, dass es so weit kommen musste. Für mich als CDU- und FDP-Anhänger wäre eine große Koalition natürlich das kleinere Übel, aber ich denke, dass sich die Regierung aus SPD, den Linken und den Grünen zusammensetzen wird." Nicolai von Poncet würde am liebsten fliehen: "Das ist doch wahnsinnig. Es regiert nur noch das Chaos. Erst die Sache mit Wulf und nun auch noch die Auflösung der Saar-Regierung. Am liebsten würde ich in der Schweiz wohnen." Der 47-jährige Wirtschaftswissenschaftler äußert weiter: "Da ich kein Freund der SPD bin, würde ich eine Neuwahl bevorzugen." Auszubildender Fabian Scheidt (20) aus Heusweiler war sich insgeheim schon immer darüber bewusst, dass eine Jamaika-Koalition im Saarland nicht ewig bestehen wird: "Mir war die Auflösung von Anfang an klar. Wenn sich in manchen Regierungen schon zwei Parteien streiten, wie soll das mit drei funktionieren? Ich bin gespannt, was da noch auf uns zukommt und aus welchen Parteien sich die neue Regierung zusammensetzen wird." Foto: XXX

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