„Es macht großen Spaß, und man lernt was dabei“

Sulzbach · Wer einen Feuerwehr-Lkw fährt, braucht den nötigen Führerschein. Zur Sicherheit sollte er an einem speziellen Fahrtraining teilnehmen. Wie am vorigen Samstag auf dem Mellingelände.

Es dauert schon einige Zeit, bis das 7,5 Tonnen schwere Feuerwehrfahrzeug auf die Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde kommt. Auf der regennassen Fahrbahn steigt die Fahrerin plötzlich voll in die Bremsen. Bei der Aktion wird sie kurz nach vorne gerissen und dann mit aller Kraft in den Sitz gedrückt. Silvia Hector vom Löschbezirk Auersmacher schmunzelt. "War nicht so schlimm. Aber bei solchen Aktionen merkst du erst richtig, welche Kraft in diesen Lkws steckt. Das ist etwas anderes als bei einem Pkw."

Rüdiger Haupt, der Mann in der ADAC-Jacke, lacht. "Jetzt siehst du mal, welch enorme Kräfte schon bei dieser geringen Geschwindigkeit auf das Auto einwirken", sagt er und erklärt Silvia Hector dann genau, wie sich der riesige Lkw bei höheren Geschwindigkeiten verhält. "Schon bei diesen einfachen Bremstests merken die Fahrer, was sie da unter ihrem Hintern haben", schmunzelt Haupt. Der Mann ist Fahrer-Trainer des ADAC Saarland und zuständig für das Training mit Lkw, Bussen und Anhängern. Am vorigen Samstag leitete er auf dem ehemaligen Grubengelände Mellin in Sulzbach das Training mit 20 Fahrern aus neun Löschbezirken von freiwilligen Feuerwehren aus dem Regionalverband Saarbrücken. Unterstützt wurde er dabei von Peter Geistel.

Silvia Hector war die einzige Frau beim Training. "Ich habe jetzt ein Jahr den Lkw-Führerschein und bin schon zwei, drei Einsätze gefahren", erzählte sie und meinte noch: "Das Training ist klasse."

Veranstalter dieses Fahrsicherheitstrainings war der Feuerwehrverband im Regionalverband Saarbrücken. Dessen Vorsitzender Thomas Quint erklärte: "2008 war das letzte Fahrtraining dieser Art. Als ich es in diesem Jahr wieder angeboten habe, waren die Termine ruck, zuck ausgebucht." Das Training in Sulzbach war das zweite in diesem Jahr. Das erste war noch auf dem Grubengelände in Göttelborn. "Hier in Mellin ist jetzt unser neues Übungsgelände. Hier haben wir mehr Platz und können noch mehr machen", erläuterte Quint.

"Das Gelände ist ideal für uns. Wir stören hier niemanden", sagte Haupt. Dieses Training sei für die Fahrer ganz wichtig. Hier lernten sie ihre Autos richtig kennen und wüssten dann genau, wie weit sie im Einsatz gehen können. Für Uwe Risch und Guido Hoffmann vom Löschbezirk Altenwald war es das erste Training. "Es macht großen Spaß, und man lernt was dabei", so der Kommentar der beiden erfahrenen Fahrer. Hier könne man alles aus den Fahrzeugen herauskitzeln, was im Einsatz natürlich nicht möglich sei. Das Fahrertraining begann mit einem sogenannten Handling-Parcours mit Slalom- und Kurven-Fahren. Der Schwierigkeitsgrad steigerte sich. Nach dem Bremsen auf regennasser Fahrbahn hatten es die Fahrer dann mit einer halbseitig glatten Straße zu tun. Und am Schluss mussten sie eine Vollbremsung mit plötzlichem Richtungswechsel hinlegen. "Dieses Fahrer-Training ist ganz wichtig für die Frauen und Männer, damit sie ein Gefühl für die Autos bekommen", so Thomas Quint. Schließlich hätten sie im Einsatz eine sehr große Verantwortung.

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