„Es kommt darauf an, was man zusammen macht“

Der Ire Steven Keogh ist seit fünf Jahren der künstlerische Leiter der International Jazzwerkstatt in Saarwellingen. Sie läuft noch die ganze Woche. Mit Keogh sprach SZ-Mitarbeiter Gerhard Alt über Lehrer und Schüler im Jazz.

 Steven Keogh. Foto: Gerhard Alt

Steven Keogh. Foto: Gerhard Alt

Foto: Gerhard Alt

Herr Keogh, Sie sind der Leiter dieses Festivals und der Global Music Foundation. Was ist das für eine Organisation?

Steven Keogh: Wir haben einfach begonnen, mit anderen Musikern zu spielen. Es wurden immer mehr, sie kommen heute aus der ganzen Welt. Es gibt zwar viele gute Ausbildungsmöglichkeiten, sogar Hochschulen für Jazz. Aber der Jazz ist geblieben wie in der alten Zeit in den Clubs: Musiker kommen zusammen, einer nimmt vom anderen etwas auf, so entsteht etwas Neues. Nehmen Sie Jean Toussaint. Der hat bei Art Blakeys Jazz Messengers gespielt, heute spielt er bei uns.

Was ist ein guter Lehrer?

Steven Keogh: Einer, der selber nicht aufhört zu lernen. Am besten, wie gesagt, mit anderen. Ein guter Lehrer muss nicht alles können, aber als Lehrer muss er wie ein Schüler herangehen an die Aufgaben und Möglichkeiten.

Was ist ein guter Schüler?

Steven Keogh: Einer, der tut, was der Lehrer sagt. Das ist nicht alles. Mit den eigenen Talenten wachsen die Schüler heran wie Pflanzen, sie machen ihre Erfahrungen, werden stark und sicher. Das Wichtigste ist: Zuhören! Die Schüler müssen vor allem das Zuhören lernen, um gute Musiker zu werden.

Wo ist der beste Ort für Jazz?

Steven Keogh: Überall! Schauen Sie, wo wir sind: In einer Dynamitfabrik! Es kommt darauf an, was man zusammen macht. Die Musiker auf der Bühne sind ja nicht allein. Sie kommunizieren mit dem Publikum.

Welche Rolle spielen die Dozentenkonzerte der Jazzwerkstatt?

Steven Keogh: Für die Teilnehmer ist es enorm wichtig, ihre Lehrer auf der Bühne zu sehen.

Welche Tendenzen sehen Sie im Jazz, gewinnt das Piano an Bedeutung?

Steven Keogh: Das glaube ich nicht. Jedes Instrument und jeder Musiker ist wichtig. Das ist ja auch unsere Konzeption: In einem Team von guten Leuten unterschiedliche Potentiale zusammenführen und anderen vermitteln. > : weiterer Bericht

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