"Es ist ein Traumjob"Neue Aufgaben für die Teammitglieder

Warum haben Sie sich auf die offene Stelle in der Rockhal beworben?Trixi Hussong: Die Rockhal ist die größte und wichtigste Konzert-Location in Saar-Lor-Lux. Die Bands, die dort spielen, stammen aus einer anderen Liga. Zudem freue ich mich darauf, künftig in einer Region zu arbeiten, in der Rock- und Popmusik nicht gänzlich ignoriert wird. So gesehen ist es ein Traumjob

Warum haben Sie sich auf die offene Stelle in der Rockhal beworben?Trixi Hussong: Die Rockhal ist die größte und wichtigste Konzert-Location in Saar-Lor-Lux. Die Bands, die dort spielen, stammen aus einer anderen Liga. Zudem freue ich mich darauf, künftig in einer Region zu arbeiten, in der Rock- und Popmusik nicht gänzlich ignoriert wird. So gesehen ist es ein Traumjob.Sicherlich ist es spannend, sich nunmehr neben internationalen Newcomern vor allem um bekannte Stars kümmern zu können. Gerade an Konzerten mit Größen wie Marilyn Manson, Pink und Konsorten mangelt es Saarbrücken nach wie vor. Hussong: Ja, das stimmt leider. Saarbrücken fehlt eine gut ausgestattete Halle in einer mit der Rockhal vergleichbaren Größe. Den Hickhack um die Planung einer neuen Eventhalle versteht inzwischen wohl niemand mehr. Zudem haben die Luxemburger den Vorteil, dass sie die Bands nicht über deutsche Konzertagenturen buchen müssen, die in der Regel nur vier Termine an Clubs oder Hallen in Großstädten vergeben. Aber wir, also Saarevent, sind froh, wenigstens ab und zu eine amtliche Band nach Saarbrücken locken zu können. Vor ein paar Jahren sah die hiesige Konzertlandschaft wesentlich trister aus.Wie hat Saarevent auf Ihre Kündigung reagiert? Hussong: Verständnisvoll - und zwar ausnahmslos alle. Jeder in der Firma gönnt mir den Job. Der Abschied fällt mir dadurch noch schwerer. Der Trennungsschmerz ist nicht ganz ohne - fast wie bei der Beendigung einer Beziehung.Wenn Sie nun auf Ihre Zeit bei Saarevent zurückblicken, was bleibt für Sie da in Erinnerung? Hussong: Nun, es war und ist nicht immer einfach, sich mit Konzerten und Partys über Wasser zu halten. Die Wirtschaftskrise ist auch in diesem Geschäftsbereich angekommen. Das hört man allerdings vielerorts - egal ob es Hamburg, Stuttgart oder Münster ist. Deshalb bucht man mittlerweile auch Bands, die mehr oder weniger einen kommerziellen Erfolg versprechen. Ob diese nun kulturell eine Bereicherung darstellen, ist eine ganz andere Sache. Leider fehlt in Saarbrücken nach wie vor die Unterstützung seitens der Stadt. Es gibt hier nur einige wenige, die verstanden haben, dass Rock- und Popmusik ein Teil der gesellschaftlichen Alltagskultur ist. Fast alle anderen Städte ringsum haben das längst erkannt, doch Saarbrücken schläft weiter.Saarbrücken. Der Weggang von Trixi Hussong zieht laut Susi Birk, Geschäftsführerin der Saar event GmbH, vorerst nur eine Umverteilung der Aufgaben nach sich. Es werde erst einmal "kein neuer Booker eingestellt", informiert Birk. Heiko Renno, bisher neben Hussong für das Booking zuständig, werde sich stärker auf diesen Bereich konzentrieren. Ihm zur Seite stehen werde Stephan Junkes, der bereits das Marketing und die Pressearbeit unter sich hat. Der kleine Klub der Garage, dessen Programm teilweise von Trixi Hussong verantwortet wurde, werde in Zukunft Saarevent-Mitarbeiter Eric Pfeifenberger betreuen. Was die Zukunft anbelangt, so gibt sich Birk durchaus optimistisch. Vielleicht würden künftig teilweise andere Bands gebucht werden: mehr aus dem Mainstream-Bereich und dafür der ein oder andere Insidertipp weniger. Aber Sorgen um ein abwechslungsreiches Konzertprogramm in der Garage müsse sich niemand machen, versichert Birk. Sie freue sich natürlich für Hussong, dass sie den Zuschlag für den Job in der Rockhal erhalten habe: "Meine erste Reaktion war: Neid (lacht). Trixi hat sich schließlich in die beste Veranstaltungshalle in unserer Region reingeschlichen. Wie soll ich ihr böse sein, wenn sie da hingeht, wo sie doppelt so viel Geld verdient und wahrscheinlich einen weitaus sicheren Job hat. Außerdem ist es doch schmeichelhaft für mich, dass sie von der Rockhal abgeworben wurde. Aber eins ist klar: Sie wird uns fehlen." Was die von Hussong im Interview angesprochene fehlende Unterstützung der Stadt Saarbrücken betrifft, kann Birk bestätigen, dass andere Städte und Gemeinden im Saarland wesentlich offener für Rock- und Popkultur seien. Jedoch stünde man bereits mit der Stadt Saarbrücken in Kontakt - nur würden die dortigen Mühlen langsam mahlen.

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