Es hat sich mit Café Duck Dich

Völklingen · Im vergangenen Oktober eröffnete in neuem Gewand das historische Café Duck Dich in Völklingen. Für Inhaber Michael Schaumburg gab's viele gute Worte, aber offenbar zu wenig Einnahmen. Er hat aufgegeben.

 Fröhlicher Start: Michael Schaumburg beim Pickelhauben-Test. Foto: Becker & Bredel

Fröhlicher Start: Michael Schaumburg beim Pickelhauben-Test. Foto: Becker & Bredel

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 Geschlossen: Inhaber Michael Schaumburg hat das Café Duck Dich in der Völklinger Karl-Janssen-Straße aufgegeben. Foto: Jenal

Geschlossen: Inhaber Michael Schaumburg hat das Café Duck Dich in der Völklinger Karl-Janssen-Straße aufgegeben. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Scheinbar ging's gut im neuen Café Duck Dich in der Völklinger Karl-Janssen-Straße. Aber nur scheinbar. Dann tauchten in den Schaufenstern Zettel mit dem Hinweis "Betriebsferien" auf. Ein Termin wurde nicht genannt, aber das Lokal wird wohl so schnell nicht wieder öffnen.

Wie Inhaber Michael Schaumburg auf SZ-Anfrage mitteilte, hat er sein Gewerbe abgemeldet und ist dabei, das letzte eigene Mobiliar ("der Rest gehört Karlsberg") zu verkaufen. Er wohne noch im Haus über dem Café, sei aber dabei, nach Saarbrücken umzuziehen. Im Moment sei er "im Veranstaltungsgewerbe unterwegs", halte sich mit Bühnenaufbau und -abbau und Lichttechnik über Wasser.

Michael Schaumburg (46) hatte erst im vergangenen Oktober das Lokal im historischen Haus Keipinger wieder eröffnet - die Gaststätte, die zu dem Namen "Duck Dich" kam, weil der Legende nach einmal ein preußischer Schutzmann mit seiner Pickelhaube in der Decke stecken blieb. "Die Völklinger kamen, fanden es toll und wurden dann nicht mehr gesehen", schildert Schaumburg aus seiner Sicht den Kern der Misere. Frühstück, Mittag- und Abendessen hatte er neben dem traditionellen Café-Betrieb angeboten, abends auch Autorenlesungen veranstaltet. 8500 Euro Einnahme pro Monat seien nötig gewesen, um das Lokal über Wasser zu halten. Er habe auch in der Küche "immer jemand gebraucht", weil er ja kein gelernter Gastronom sei. Mit rund 8000 Euro sei der Januar noch sein bester Monat gewesen, aber seit März habe er jeden Monat ein Minus von rund 3000 Euro eingefahren.

"Ich habe jetzt die Nase voll von Völklingen", sagt Schaumburg; habe er das Lokal-Projekt doch ein Jahr lang vorbereitet. Der erfolglose Gastronom stammt aus Idar-Oberstein, bezeichnet sich als Fachinformatiker, war nach eigenen Angaben auch schon als Kfz-Schlosser, Elektro-Installateur und Tätowierer und Piercer tätig. Ob und wie es nun mit dem Lokal weitergehen soll, war noch nicht zu erfahren. Es hatte vor Schaumburgs Gastspiel bereits jahrelang leer gestanden.

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