"Es gibt nur eine Liebe"

Ludweiler. "Es war Liebe auf den ersten Blick", sagt Walter Koschorke und lächelt seine Frau zärtlich an. "Bei mir war es der zweite Blick", gibt Hannelore Koschorke schalkhaft zurück und streichelt die Hand ihres Mannes. Und dann erzählen sie, wie alles angefangen hat

Ludweiler. "Es war Liebe auf den ersten Blick", sagt Walter Koschorke und lächelt seine Frau zärtlich an. "Bei mir war es der zweite Blick", gibt Hannelore Koschorke schalkhaft zurück und streichelt die Hand ihres Mannes. Und dann erzählen sie, wie alles angefangen hat. Nicht gestern, nicht vor ein paar Wochen, wie man vermuten könnte, wenn man den beiden Verliebten zuschaut - sondern vor Jahrzehnten. Denn die beiden sind seit 60 Jahren ein Ehepaar: Heute feiern Hannelore und Walter Koschorke, 82 und 84 Jahre jung, in ihrem Heimatort Ludweiler ihre Diamantene Hochzeit.

Für Walter Koschorke war der 27. Februar 1949 das entscheidende Datum. Da war er, erst Ende 1948 aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, auf einer Ludweiler Tanzveranstaltung. "Ich habe damals noch nicht getanzt", erzählt er - trotzdem zog es ihn aufs Parkett, weil er unbedingt die junge Hannelore Bachelier auffordern wollte. Die, so erzählt die heutige Hannelore Koschorke, hatte ihn zuvor schon gesehen - auf einem Foto nämlich, das sein jüngerer Bruder Günter, ihr gelegentlicher Tanzpartner, ihr gezeigt hatte. Es funkte, die beiden wurden ein Paar. Ihre Familien seien nicht recht einverstanden gewesen mit ihrer Verbindung, sagen sie. Dennoch standen sie anderthalb Jahre nach der ersten Begegnung vorm Traualtar. Und sind sich heute noch einig: "Es gibt nur eine Liebe!"

Ganz allerdings stimmt das denn doch nicht: Die Koschorkes lieben "ihr" Ludweiler heiß und innig. Sie lieben ihre Familie, zwei Töchter, drei Enkel, zwei Urenkel. Sie tanzen und sie wandern gern. Und nachdem Walter Koschorke sein Berufsleben bei der Deutschen Bundesbahn beendet hatte, kam eine weitere Liebe. Auf Reisen durch die USA - dort lebt eine Tochter mit ihrer Familie - entdeckten sie die urweltlichen Mammutbäume. Sie brachten Samen mit heim und pflanzten in ihren großen Garten 70 selbst gezogene junge Exemplare. Die können Tausende von Jahren alt werden, sollen es auch gern: "Das ist für die Ewigkeit", sagt Walter Koschorke. Und Hannelore Koschorke erzählt lachend, dass ihr unterwegs kein Mammutbaum entgeht: "Die rufen mich." "Die Ehe ist ein Mandelkern, drum kann man es nicht wissen,

ob süß sie oder bitter ist,

bevor man angebissen."

Hannelore und

Walter Koschorke

 Hannelore und Walter Koschorke sind seit 60 Jahren ein Ehepaar - und jung geblieben, wie man auf dem aktuellen Bild (oben) sieht. Das Archivbild (unten) zeigt sie 2006 zwischen ihren Mammutbäumen. Fotos: Koschorke/ Becker & Bredel

Hannelore und Walter Koschorke sind seit 60 Jahren ein Ehepaar - und jung geblieben, wie man auf dem aktuellen Bild (oben) sieht. Das Archivbild (unten) zeigt sie 2006 zwischen ihren Mammutbäumen. Fotos: Koschorke/ Becker & Bredel

 Hannelore und Walter Koschorke sind seit 60 Jahren ein Ehepaar - und jung geblieben, wie man auf dem aktuellen Bild (oben) sieht. Das Archivbild (unten) zeigt sie 2006 zwischen ihren Mammutbäumen. Fotos: Koschorke/ Becker & Bredel

Hannelore und Walter Koschorke sind seit 60 Jahren ein Ehepaar - und jung geblieben, wie man auf dem aktuellen Bild (oben) sieht. Das Archivbild (unten) zeigt sie 2006 zwischen ihren Mammutbäumen. Fotos: Koschorke/ Becker & Bredel

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