"Es gibt noch sehr viel zu tun"

Am zweiten Weihnachtstag 2012 war es acht Jahre her, dass eine Flutwelle große Teile Asiens überschwemmte. Die SZ startete eine Hilfsaktion, deren Erlöse an die Organisation "Little Smile" gehen, die der Deutsche Michael Kreitmeir 1999 auf Sri Lanka gründete. Seit sieben Jahren lebt der 56-Jährige ausschließlich auf der Insel im Indischen Ozean

 Beispielsweise mit dem Verkauf von Gewürzen hilft die Organisation "Little Smile" Kindern in Asien. Fotos: SZ

Beispielsweise mit dem Verkauf von Gewürzen hilft die Organisation "Little Smile" Kindern in Asien. Fotos: SZ

Am zweiten Weihnachtstag 2012 war es acht Jahre her, dass eine Flutwelle große Teile Asiens überschwemmte. Die SZ startete eine Hilfsaktion, deren Erlöse an die Organisation "Little Smile" gehen, die der Deutsche Michael Kreitmeir 1999 auf Sri Lanka gründete. Seit sieben Jahren lebt der 56-Jährige ausschließlich auf der Insel im Indischen Ozean. SZ-Redakteur Peter Seringhaus hat Fragen zur Zukunft von Little Smile an den Bayern geschickt. Der antwortete per Mail aus dem tropischen Bergwald.

Wie lange wollen Sie noch auf Sri Lanka bleiben?

Michael Kreitmeir: Das ist gar nicht leicht zu beantworten. Ich hoffe, dass die Kinder, die hier Schutz, Unterkunft, Versorgung und Ausbildung genossen haben, einmal die Arbeit fortsetzen. Schon jetzt sind neun von elf wichtigen Mitarbeitern ehemalige Kinder oder Auszubildende von Little Smile. Ich weiß, dass meine Kräfte nicht unendlich sind.

Wer unterstützt Sie professionell bei Ihrer Arbeit?

Kreitmeir: 2012 haben mich drei leitende Mitarbeiter verlassen. Ich konnte bislang nur eine Stelle ersetzen. Die Hauptverantwortung liegt nach wie vor bei mir. Mitarbeiter aus Deutschland, die hier auf Zeit arbeiten, tun sich schwer mit den ungewohnten Lebens- und Arbeitsbedingungen. Zudem bekommen Ausländer derzeit für soziale Arbeit keine Erlaubnis.

Gibt es Pläne für die Zukunft von Little Smile?

Kreitmeir: Es gibt noch sehr viel zu tun. Das Kultur- und Friedenszentrum bei Galle muss mit Leben erfüllt werden. Hier suche ich noch einen geeigneten Leiter. Dann der Ausbau der Lehrangebote am College in Kalmunai, die Erweiterung der Kinderhäuser in Palugamam. Dann wollen wir noch ein Gebäude für die Herstellung traditioneller Ayurveda-Medizin bauen. Ganz wichtig ist unser Vorhaben im Norden Sri Lankas, wo der Bürgerkrieg besonders heftig wütete. Dort wollen wir 2013 den geschundenen Menschen wieder Freude am Leben und eine Perspektive vermitteln, besonders den Kindern und Jugendlichen in den Schulen. Ein entsprechendes Konzept werden wir zusammen mit den Schwestern des Karmel Konvents in den Schulen umsetzen.

Sie wollen Little Smile wirtschaftlich unabhängiger machen und bauen beispielsweise Gewürze an. Wo kann man die Produkte kaufen?

Kreitmeir: Die ersten Produkte - weißer und schwarzer Pfeffer, Nelken und Zimt - können in Deutschland über littlesmileorganic.bayern@gmx.de bestellt werden. Dann verkaufen wir noch den Zweijahres-Kalender, der auch in Deutschland erhältlich ist (Little Smile e. V., Am Herzogkeller 12, 85072 Eichstätt oder über lankasmile@aol.com).

AUF EINEN BLICK

Gut acht Jahre sind seit der Flutkatastrophe vergangen. Der Bürgerkrieg in Sri Lanka ist beendet. Geblieben sind Not und Armut weiter Teile der Bevölkerung. "Deshalb wird 'Hilf-Mit!', die Hilfsorganisation der Saarbrücker Zeitung, das Projekt 'Little Smile' in Sri Lanka weiter unterstützen", sagt Peter Seringhaus, Vorsitzender des Vereins "Hilf-Mit!" und stellvertretender Chefredakteur der SZ. Weit über 100 000 Euro kamen im Laufe der Jahre zusammen. Das gesammelte Geld floss in einzelne Projekte von "Little Smile". Der Initiator, Michael Kreitmeir, setzte die Spenden aus dem Saarland vor allem für Häuser ein, um dort Witwen und ihre Kinder nach der Flut sicher unterzubringen. "Little Smile" kümmert sich aber nicht nur um ein Dach über dem Kopf. Die Organisation sorgt für Schulunterricht und Ausbildung. red

 MichaelKreitmeir

MichaelKreitmeir

Spendenkonto: SZ-Fluthilfe, Sparkasse Saarbrücken, BLZ: 590 501 01, Kontonummer 28 688.

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