"Es gibt ein riesiges Potenzial, das wir wecken müssen"

Gibt es generell genügend Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen?Müller: Wir haben insgesamt 280 000 Menschen, die sich im Saarland ehrenamtlich engagieren. In der LAG Pro Ehrenamt als Dachorganisation haben wir derzeit 135 Mitgliedsorganisationen. Im Vergleich zu anderen Bundesländern liegt die Zahl der Ehrenamtlichen im Saarland sehr hoch

Gibt es generell genügend Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen?

Müller: Wir haben insgesamt 280 000 Menschen, die sich im Saarland ehrenamtlich engagieren. In der LAG Pro Ehrenamt als Dachorganisation haben wir derzeit 135 Mitgliedsorganisationen. Im Vergleich zu anderen Bundesländern liegt die Zahl der Ehrenamtlichen im Saarland sehr hoch. Natürlich könnten es noch mehr sein, aber mit unserer Mitgliederstärke sind wir derzeit sehr zufrieden.

Ein großes Thema sind die ehrenamtlichen Seniorenbegleiter, die bei der LAG ausgebildet werden. Wie ist die Resonanz?

Müller: Sehr gut. Für unsere Ausbildung zum Seniorenbegleiter haben sich bislang 24 Saarländer angemeldet. Anhand der Zahlen des bundesweiten Freiwilligen-Surveys, einer bundesweiten Studie zum ehrenamtlichen Engagement, kann man feststellen, dass insbesondere Menschen, die aus dem Arbeitsleben ausscheiden, bereit sind sich ehrenamtlich zu betätigen. Eben diese Bevölkerungsgruppe müssen wir ansprechen und für Tätigkeiten in unserer Gesellschaft gewinnen. Da gibt es ein riesiges Potenzial, das wir wecken müssen.

Übernehmen Sie damit nicht Aufgaben, die eigentlich von anderen Trägern geleistet werden müssten?

Müller: Die LAG Pro Ehrenamt sagt, es gibt ganz bestimmte Aufgaben, die wir noch auf ehrenamtlicher Basis abdecken können. Die Ehrenamtler müssen sich aber auch sicher sein, dass es Aufgaben sind, die für sie nicht zur Belastung werden können. So etwa wenn sich ein Ehrenamtler bei seiner Tätigkeit strafbar macht oder wenn er jemanden einen Schaden zufügt. Wenn Menschen in die Pflegestufe eins eingestuft werden, dann darf ein ehrenamtlicher Seniorenbegleiter nicht mehr tätig werden. Das müssen unsere Seniorenbegleiter wissen: bis zu welchem Punkt dürfen sie helfen und wann ist ein Hauptamtlicher gefordert.

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