"Es gibt doch noch Kontinuität im Saarland"

Saarbrücken. Wie feiert man eigentlich den 50. Geburtstag des Saarbrücker Uniballes? Was setzen die Gastgeber als Sahnehäubchen gegenüber den vorherigen Bällen drauf? Antwort: Nichts! Die Jubiläumsveranstaltung am Samstagabend in der Saarbrücker Congresshalle vermied teuer eingekaufte Extravaganzen

Saarbrücken. Wie feiert man eigentlich den 50. Geburtstag des Saarbrücker Uniballes? Was setzen die Gastgeber als Sahnehäubchen gegenüber den vorherigen Bällen drauf? Antwort: Nichts! Die Jubiläumsveranstaltung am Samstagabend in der Saarbrücker Congresshalle vermied teuer eingekaufte Extravaganzen. Sie tat einfach so, als ob dieser "runde" Ball genau so einer wie die anderen zuvor sei, allenfalls ein wenig geschmeidiger im Organisatorischen. Was er denn auch war, zur Zufriedenheit der 1500 Besucher."Es gibt also doch noch Kontinuität im Saarland", sagte Universitäts-Präsident Volker Linneweber schmunzelnd in Anspielung auf das Ende der Regierungskoalition. Und versprach seinem Ehrengast, der Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sowie den Vertretern der übrigen Parteien (die schwach vertreten waren) die Bereitschaft der Hochschule, für die Selbstständigkeit des Saarlandes mitzukämpfen. Wenn das Saarland seine Autonomie verlöre, dann stünden Kultur- und Fächervielfalt sowie "Campusqualität" auf dem Spiel, sagte Linneweber in seiner 17-minütigen Begrüßung. Die außergewöhnliche Länge ergab sich auch aus dem Umstand, dass der Präsident seine bildungspolitischen Ausführungen mit einer Art Werbeblock zugunsten der zahlreicher gewordenen Sponsoren aus der Saarwirtschaft anreichern durfte.

Investition für "die Köpfe"

Man möge immer aufpassen, dass Bildungs-Investitionen dort hinfließen, wo sie hingehören, nämlich sozusagen "in die Köpfe der Studierenden", sagte die Regierungschefin und mischte sich für Stunden unter das Ballvolk. Die Jungen vergnügten sich besonders gern im Bankettraum des Untergeschosses, wo das Duo "Dreierpasch" (Kolja Koglin und Tobias Rößler) populäre Musik kammermusikalisch aus dem Ärmel schüttelte. Im großen Saal brillierte die "Barney Jackson Show Band" mit den Gesangssolisten Sabine Heil und George Bitzios, im Saal West die Big Band des Polizeimusikkorps des Saarlandes (am Mikrofon Susanne Thewes und Rainer Dietrich) und im Foyer die inoffizielle Lieblingsband des Abends: "Shebeen" aus Heidelberg. Die Gruppe um den Bassisten Arno Sälzer, verstärkt von den Vokalisten Pamela O'Neil und Isaac Roosevelt, machte die Ankündigung wahr, die Leute zum Tanzen, dann zum Schwitzen und danach gar zum "Ausflippen" zu bringen. Den Showblock bestritt mit verblüffender Versiertheit das Dance-Ensemble der Tanzschule Bootz-Ohlmann, 14 junge Leute von 15 bis 28 Jahren.

Ein Krönchen zum 50. gab es dann aber doch noch: unter Vorspielung einer Tombola fädelte Conferencier Wolfgang Bogler einen Hochzeitsantrag auf offener Bühne ein. Ein Student durfte seiner Holden ein Eheversprechen abringen, allerdings erst für "Ende 2013" - dann ist auch der Sparvertrag der Hochzeiter fällig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort