Es geht ums Reduzieren und Kürzen

Großrosseln · Die Ausgaben müssen runter, um den Haushalt zu sanieren: Darüber war sich der Großrosseler Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung einig. Uneinigkeit gab es nur in Sachen Karlsbrunner Turnhalle. Deswegen enthielt sich die CDU-Fraktion beim Investitionsprogramm der Stimme, und Karlsbrunns Ortsvorsteherin Petra Fretter votierte sogar mit „Nein“ (siehe auch den Artikel links).

 Sorgt für Zwist im Großrosseler Gemeinderat: die marode Rudolf-Voltz-Halle in Karlsbrunn – die CDU-Fraktion will, dass in den nächsten Jahren Geld fürs Sanieren eingeplant wird. Foto: Jenal

Sorgt für Zwist im Großrosseler Gemeinderat: die marode Rudolf-Voltz-Halle in Karlsbrunn – die CDU-Fraktion will, dass in den nächsten Jahren Geld fürs Sanieren eingeplant wird. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Am Donnerstagabend hat der Gemeinderat Großrosseln nicht nur über die Zukunft der Tagesanlage Warndt beraten (wir haben bereits berichtet), sondern auch das Investitionsprogramm des Kernhaushalts für die Jahre 2012 bis 2016 verabschiedet. Das Programm, erläuterte Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD), musste an mehreren Stellen angepasst werden. So können zum Beispiel zusätzlich Einnahmen durch die voraussichtlichen Entschädigungsleistungen der französischen Bergbaubehörde verbucht werden. Mit einem Teil der Mittel soll das Dorfgemeinschaftshaus in Naßweiler saniert werden.

Auf fremdes Geld bleibt Großrosseln aber weiterhin angewiesen. Die Nettokreditaufnahme im Jahr 2013, erläuterte der Verwaltungschef, betrage 210 000 Euro. In St. Nikolaus soll nicht nur die Schulturnhalle erneuert werden. Auch der Hof der Grundschule ist stark sanierungsbedürftig. Es ist geplant, ihn mit Hilfe von Leader-Fördermitteln wieder in Schuss zu bringen.

Die CDU-Fraktion enthielt sich bei der Abstimmung. Sie ist nicht damit einverstanden, dass die jeweils 200 000 Euro, die in den Jahren 2014, 2015 und 2016 für die Turnhalle Karlsbrunn eingestellt waren, gestrichen wurden. Aus demselben Grund stimmte Karlsbrunns Ortsvorsteherin Petra Fretter (CDU) dagegen.

Bürgermeister Dreistadt erklärte, warum die Mittel nicht mehr auftauchen: Zurzeit sei man noch nicht in der Lage zu sagen, was in der Halle getan werden muss. Ein entsprechendes Gutachten wird nach den Sommerferien erwartet. Die Streichung bedeute aber nicht, dass in der Halle nichts getan werde, betonte der Verwaltungschef.

Einstimmig wurde anschließend der Haushaltssanierungsplan der Jahre 2013 bis 2016 verabschiedet. Durch Reduzierung der Ausgaben und Erhöhung der Einnahmen müssen in jedem Jahr 110 000 Euro zusammen kommen. Die Begriffe in der Spalte mit den Erläuterungen lassen schnell erahnen, wie das gelingen soll: Es geht um "Wegfall", "Reduzierung" und "Kürzung". So werden zum Beispiel die Zuwendungen an Sportvereine und Kulturvereine schrittweise abgesenkt. Auch die Senioren kommen nicht ungeschoren davon, 2014 werden die Geldpräsente an Altersjubilare um 12 000 Euro gekürzt.

In diesem Jahr, erklärte Dreistadt, konnte das Spar-Ziel nur erreicht werden, weil eine Mitarbeiterin vorzeitig in den Ruhestand ging. Die Stelle wird nicht mehr besetzt.

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