"Es geht um bessere Arbeitsbedingungen"

Ist "Chancen für ältere Arbeitnehmer durch Rente mit 67" eine Mogelpackung? Kurtz: Eindeutig ja. Es eröffnen sich überhaupt keine Chancen. Die "Rente mit 67" ist eine Rentenkürzung, mehr nicht. Wenn man sich in den Betrieben umschaut, dann findet man dort doch kaum Beschäftigte über 60 Jahre

Ist "Chancen für ältere Arbeitnehmer durch Rente mit 67" eine Mogelpackung?

Kurtz: Eindeutig ja. Es eröffnen sich überhaupt keine Chancen. Die "Rente mit 67" ist eine Rentenkürzung, mehr nicht. Wenn man sich in den Betrieben umschaut, dann findet man dort doch kaum Beschäftigte über 60 Jahre. Eine Umfrage der IG Metall im Saarland in 83 Metall- und Elektrobetrieben hat ergeben, dass gerade mal drei Prozent der Mitarbeiter über 60 waren. Die Betriebe kümmern sich kaum um gesundheitsorientiertes alternsgerechtes Arbeiten.

Was verstehen Sie unter einer gerechten und sozialen Gesellschaft?

Kurtz: Wenn diejenigen, die viel besitzen und viel verdienen, mehr auf ihren Schultern tragen als andere. Das ist in der Bundesrepublik leider immer weniger der Fall. Die Kapitalbesitzer und Besserverdienenden zahlen nach unserer Erfahrung immer weniger Steuern, während ein Facharbeiter, der 30 Jahre gearbeitet hat und entlassen wurde, in kürzester Zeit auf Hartz-IV-Niveau abstürzt.

Wo setzt die Arbeitskammer ihre Schwerpunkte in der Zukunft?

Kurtz: Unser Motto ist "bilden, beraten, forschen". Auf diesen drei Säulen wird unsere Arbeit auch weiterhin stehen. Unser gesetzlicher Auftrag ist klar umrissen: Wir analysieren die wirtschaftliche, ökologische, soziale und kulturelle Lage der Arbeitnehmer und unterbreiten der Politik zahlreiche Vorschläge zur Verbesserung der Situation. Wir haben aber auch zahlreiche Einrichtungen zur Beratung der Arbeitnehmer. Foto: Arbeitskammer

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort