"Es geht hier nicht um Quoten- Schmerzgrenzen"

Die SPD St. Arnual fordert "ein örtliches Bündnis" im Kampf gegen Rechtsextremismus. Wer soll sich da mit wem verbünden?Burkhard Jellonnek: Im anonymen Internet haben rechtsextreme Kräfte über einschlägigige Musik und populistische Freundeskreise in sozialen Netzwerken wie Facebook ihre Köder ausgelegt - mit Erfolg, wie wir in diesen Tagen wahrnehmen müssen

Die SPD St. Arnual fordert "ein örtliches Bündnis" im Kampf gegen Rechtsextremismus. Wer soll sich da mit wem verbünden?Burkhard Jellonnek: Im anonymen Internet haben rechtsextreme Kräfte über einschlägigige Musik und populistische Freundeskreise in sozialen Netzwerken wie Facebook ihre Köder ausgelegt - mit Erfolg, wie wir in diesen Tagen wahrnehmen müssen. Wir müssen deren Strategien entlarven. Die SPD St. Arnual macht sich dafür stark, dass parteiübergreifend nicht nur in unserem Stadtteil deutliche Zeichen gegen Rechtsextremismus bis hin zum braunen Terror gesetzt werden. Wir werden alle einladen, nicht nur Parteien, sondern auch Feuerwehr, Gesang- und Turnverein.

Eine Migranten-Quote für SPD-Führungsgremien lehnen Sie ab. Ist die Schmerzgrenze, was Quoten angeht, erreicht?

Jellonnek: Es geht hier nicht um Quoten-Schmerzgrenzen. Wir brauchen keine Quotierung, sondern sind der Meinung, dass eine offene SPD nicht nur in St. Arnual ohne Vorgaben aus der Satzung es schafft, Migranten entsprechend ihrer Bedeutung in und für unsere Gesellschaft auch in ihrem Führungspositionen angemessen zu repräsentieren. Die einstimmige Wahl von Cemil Kirbayir zum Kassierer unseres Ortsvereins zeigt das.

Ihr Ortsverein hat jetzt einen Integrationsbeauftragten. Was hat der denn zu tun in der Daarler SPD?

Jellonnek: Unsere Mehrheitsgesellschaft muss noch viel stärker die Lebenssituationen wie auch die Interessen von ausländischen Mitbürgern kennenlernen.Hier als Bindeglied zu fungieren, sollte eine wichtige Aufgabe für unseren Integrationsbeauftragen sein. Offenheit und Respekt für andere Kulturen können in unserer Gesellschaft angesichts vieler Vorurteile nicht vorausgesetzt werden, sondern müssen tagtäglich gelebt und manchmal auch erst erlernt werden.Foto: ols

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