Es bleibt beim NK: Das OTW ist passé

Ottweiler · Die Ottweiler Autofahrer werden ihr seit knapp 40 Jahren ausrangiertes OTW-Kennzeichen nicht zurückerhalten. Ein entsprechender Antrag des Stadtrats wurde im Saarbrücker Verkehrsministerium „aus Rechtsgründen“ abgelehnt.

 Keine Chance für Hans Paul: Das Wunschkennzeichen des bekennenden Ottweiler Bürgers wird nicht im Straßenbild zu sehen sein. Foto: Stadt

Keine Chance für Hans Paul: Das Wunschkennzeichen des bekennenden Ottweiler Bürgers wird nicht im Straßenbild zu sehen sein. Foto: Stadt

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Der prominente Ottweiler Bürger Hans Paul wird seine Wunsch-Nummernschilder "OTW-HP 1" nicht an seine Limousine schrauben dürfen. Das OTW-Kennzeichen habe keine Chance, wieder eingeführt zu werden, sagt das Verkehrsministerium von Heiko Maas in Saarbrücken. "Rechtliche Gründe" sprächen dagegen, heißt es in einem Schreiben, das vor kurzem Bürgermeister Holger Schäfer und in Kopie dem Landkreis Neunkirchen zugegangen ist.

Zur Vorgeschichte: Nachdem bekannt wurde, dass eine Verordnung des Bundesverkehrsministeriums das Wiederaufleben abgeschaffter Autokennzeichen möglich macht, hatte sich der Ottweiler Stadtrat im Dezember einstimmig entschlossen, das OTW wieder zu beantragen - zunächst beim Landkreis und dann aus Zuständigkeitsgründen beim Maas-Ministerium.

In einigen anderen Bundesländern gab es einen regelrechten Run auf ausrangierte Kennzeichen: In Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen sind beispielsweise DI für Dieburg, DKB für Dinkelsbühl und LP für Lippstadt wieder zugelassen. Im Fall Ottweiler, so hat man in Saarbrücken begutachtet, greift die entsprechende Bundesverordnung allerdings nicht. "Mit dieser Regelung soll ermöglicht werden, dass in einem neuen Landkreis aufgegangene ehemalige Landkreise oder ,selbstständige Städte', die seit dieser Zeit das Kreiskennzeichen des neuen Kreises an den Fahrzeugen führen, zukünftig als Wunschkennzeichen das Kreiskennzeichen des alten und nicht mehr existenten Landkreises bzw. das alte nur für die Stadt verausgabte Kennzeichen wieder führen dürfen", heißt es im Ministeriumsbrief. Im Fall Ottweiler sei es aber nun mal so, dass 1974 bei der Gebietsreform kein neuer Landkreis entstanden sei, sondern der alte lediglich umbenannt worden sei - von Ottweiler in Neunkirchen. OTW sei stets das Kennzeichen des gesamten Landkreises gewesen und "zu keiner Zeit nur der Stadt Ottweiler zugeteilt" gewesen. Man könne jetzt für die Ottweiler Bürger keine Ausnahme machen und ein zweites Kennzeichen im Kreis Neunkirchen einführen, beschied die für Verkehr zuständige "Abteilung D" des Ministeriums. Zudem, heißt es abschließend, könne ein solcher Antrag nicht von der Stadt, sondern allenfalls vom Landkreis gestellt werden.

Bürgermeister Holger Schäfer findet es schade, dass damit ein Werbeweg für die Stadt verbaut ist. "Das Kennzeichen hätte die Wahrnehmung Ottweilers sicher verbessert", stellte er gegenüber der SZ fest. Und wäre auch identitätsstiftend gewesen. Ob eventuell rechtliche Schritte gegen den Ministeriumsbescheid eingeleitet werden, wird er nun mit den Stadtratsfraktionen besprechen.

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