Erstmals interkulturelle Literaturlesung für PWG-Schüler

Merzig. Heinrich Wolgast empfahl in der Zeit um 1900 den Literaten, "die wahre Schönheit der Literatur anregend in die Schule zu tragen". Gemeint ist damit nicht nur ein Vorlesen der Bücher, sondern vielmehr das Nutzen vielfältiger Handlungsmöglichkeiten mit Literatur umzugehen, um so die Lesemotivation und das Leseverhalten der Jugendlichen zu fördern

 Angelika Lauriel las vor Schülern des Peter-Wust-Gymnasiums in Merzig aus ihrem Buch. Foto: PWG

Angelika Lauriel las vor Schülern des Peter-Wust-Gymnasiums in Merzig aus ihrem Buch. Foto: PWG

Merzig. Heinrich Wolgast empfahl in der Zeit um 1900 den Literaten, "die wahre Schönheit der Literatur anregend in die Schule zu tragen". Gemeint ist damit nicht nur ein Vorlesen der Bücher, sondern vielmehr das Nutzen vielfältiger Handlungsmöglichkeiten mit Literatur umzugehen, um so die Lesemotivation und das Leseverhalten der Jugendlichen zu fördern.Gerade in der Mittelstufe lässt leider oftmals die Lesemotivation der Schülerinnen und Schüler nach. Umso wichtiger erscheint es, den Jugendlichen Literatur auf viele unterschiedliche Weisen näher zu bringen. Die Begegnung mit einem Autor, der den Kindern sein Werk auf eine andere Weise vermitteln kann und Einblicke in den für Schüler oft interessanten Entstehungsprozess einer Lektüre gewährt, kann sich nachweislich positiv auf die Lesemotivation und das Leseverhalten der Schüler auswirken.

Autorin zu Gast

Einen Beitrag zur Steigerung der Lesemotivation der Schüler der Klassen 7c und 7e hat sicher der Besuch der saarländischen Autorin Angelika Lauriel geleistet. Die Autorin stellte einen deutsch-französischen Jugendkrimi ihrer mehrbändigen Reihe vor, der sich an Schülerinnen und Schüler im zweiten Lernjahr Französisch richtet. "Le secret du bunker" erzählt die spannende Geschichte der zwölfjährigen Freunde Élia Dupreux und Lora Winter, Schüler eines deutsch-französischen Gymnasiums, die bei einem Klassenausflug im Raum Saarbrücken in der Ruine eines Kriegsbunkers auf Plastiktüten mit verdächtigem Inhalt stoßen. Lora vermutet, dass sich in den Plastiktüten Diebesgut befindet. Die beiden Freunde beschließen, heimlich der Sache auf den Grund zu gehen und begeben sich dabei in höchste Gefahr.

Die Dialoge des Jugendkrimis sind auf Französisch geschrieben, die Vokabeln als Hilfe bei der häuslichen Lektüre auf jeder Seite erklärt. Bei der Lesung hatten die Schüler allerdings wenig Probleme damit, die Vokabeln aus dem Zusammenhang heraus zu verstehen. So wurde die Lesung teilweise zum Französischunterricht anderer Art, denn die Autorin ließ ihre Zuhörer mehrmals kleinere Passagen übersetzen. Die Einbettung der französischen Sprache in ein spannendes Jugendbuch bietet gerade für Sprachlerner eine tolle Möglichkeit zum spielerischen Vertiefen der Fremdsprache.

Infos über das Schreiben

Angelika Lauriel ist es gelungen, die spannende Geschichte der beiden Freunde mit für die Schüler interessanten Informationen über das Schreibhandwerk zu verknüpfen. So lernten die Schüler etwas über Erzählperspektiven, Spannungsbogen, Cliffhanger und Illustrationen von Romanen.

Zu verdanken haben die Klassen die Autorinnenbegegnung der Schülerin Jil Kiefer (7c), die im vergangenen Schuljahr den Vorlesewettbewerb gewonnen hatte und als Siegesprämie eine vom Friedrich-Bödecker-Kreis finanzierte Lesung erhielt. red

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