Saarbrücken. Der lange und schneereiche Winter hat viele Trainingsstrecken in Mitleidenschaft gezogen und den Langläufern die Vorbereitung auf die Saison erschwert. Das spürte man am Sonntag beim Auftakt der Straßenlaufsaison in Saarbrücken. Beim vierten DAK-Halbmarathon (21,1 Kilometer) des SV schlau.com Saar 05 wurde insgesamt langsamer gelaufen als noch ein Jahr zuvor, weil die meisten Teilnehmer noch zu wenige Kilometer "in den Beinen" hatten. Beispiel: Im Jahr 2009 war Platz 100 in 95 Minuten erreichbar gewesen, heuer durfte man sich zweieinhalb Minuten mehr Zeit nehmen. Auffallend auch, dass 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über zwei Stunden benötigten. Dem Veranstalter waren diese Gesundheitssportler aber genau so willkommen wie die Asse. Mit 416 Finishern war die Veranstaltung sogar noch besser als im Vorjahr angenommen. Und dies obwohl Neuschnee am Morgen viele von der Anreise abgehalten hatte, weil sie irrtümlich glaubten, die Strecke sei glatt. Organisations-Chef Walter Hort und sein Helferteam konnten allerdings ein schneefreies, gutes Geläuf beiderseits der Saar anbieten. Die Organisation ließ keine Wünsche offen. Nicht ernsthaft bedrängt, siegte der Schmelzer Halbmarathon-Spezialist Christian Quinten (Intersport Haco) in 75:38 Minuten vor dem Zweibrücker Stefan Gaub (75:53), der den ersten "Halben" seines Lebens rannte und entsprechend glücklich war. Dritter wurde der phänomenal kämpfende Erik Theiß von den Elversberger Grojos (76:05), der ab Kilometer vier (!) mit einem offenen Schnürsenkel unterwegs war. Stolz sein durfte allen voran Hans Knauf von der LAG Saarbrücken, Jahrgang 1934, der die Altersklasse M75 in 1:59:56 Stunden gewann. Franz Feller (LTF Marpingen) siegte in der M70 mit 1:53:08 Stunden, weitere bemerkenswerte Altersklassensiege gingen an Rainer Hippchen von der LG Bliestal (M65, 1:37:07), Albert Schmidt von der LAG Saarbrücken (M60, 1:39:09), Jürgen Baltes vom TV Rußhütte (M55, 1:28:30) und Armin Noll vom TV Niederwürzbach (M50, 1:22:18). Bei den Frauen absolvierte Julia Keck in Vorbereitung auf den Hamburg-Marathon im April einen Tempolauf, der wohl noch schneller als in 87:31 Minuten zu Ende gewesen wäre, wenn die Athletin des LA-Teams Saar eine Konkurrentin oder einen männlichen Windschatten gehabt hätte. So war sie die meiste Zeit allein unterwegs. Zweite wurde Gabi Celette vom LC Rehlingen in 93:51 Minuten, auf Rang drei lief Barbara Gottschalk (LAG Saarbrücken) in 98:23 Minuten. wp