Erster Ausdruck der Empörung

Saarbrücken. Die "Occupy-Bewegung", die weltweit gegen die Macht der Banken protestiert, ist am Samstag zum ersten Mal auch im Land in Erscheinung getreten. Nach Polizeiangaben versammelten sich rund 150 Demonstranten vor der Johanneskirche in Saarbrücken und zogen bis zum Sankt Johanner Markt zu einer Kundgebung. Die Deutsche Presseagentur zählte 300 Teilnehmer

 Beim Bankenprotest in Saarbrücken war auch Marlies Krämer (vorne) dabei. Foto: Iris M. Maurer

Beim Bankenprotest in Saarbrücken war auch Marlies Krämer (vorne) dabei. Foto: Iris M. Maurer

Saarbrücken. Die "Occupy-Bewegung", die weltweit gegen die Macht der Banken protestiert, ist am Samstag zum ersten Mal auch im Land in Erscheinung getreten. Nach Polizeiangaben versammelten sich rund 150 Demonstranten vor der Johanneskirche in Saarbrücken und zogen bis zum Sankt Johanner Markt zu einer Kundgebung. Die Deutsche Presseagentur zählte 300 Teilnehmer. Viele Bürger nutzten die Gelegenheit, um ihre Wut zum Ausdruck zu bringen. "Ich verurteile die Abzocke der Banken. Sie haben schlecht gewirtschaftet und kriegen noch die Kredite hinterher geschoben. Das verstehe ich einfach nicht", sagte die 73-jährige Marlies Krämer, die aus Sulzbach angereist war. Vor knapp eine Woche war die Gruppe "Occupy Saarbrücken" gegründet worden. David Hupperich, einer der Gründer der Gruppe, hatte im Vorfeld betont, es sei keine politische Veranstaltung.Die Politiker, die sich unter den Demonstranten befanden, durften jedoch reden. So unterstützte Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) die Forderungen nach einer stärkeren Regulierung der Finanzmärkte. Er sagte: "Als Kommunalpolitiker kann ich nicht viel tun. Ich kann nur an kleinen Rädchen drehen. Linken-Abgeordneter Wolfgang Schumacher sah das anders: "Man kann auch auf Landesebene etwas verändern. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, über das Sparkassengesetz etwas zu bewirken."

Nach etwa zwei Stunden löste sich die Demonstration auf. Hupperich hatte anfangs mit 50 Teilnehmern gerechnet: "Wir haben Leute auf die Straße gekriegt, die sonst nie auf die Straße gehen." Für den 29. Oktober kündigte er eine weitere Demo an. noe

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