Erste Spur im Fall der Paketbombe

Saarbrücken/Völklingen. Nach der Explosion einer Paketbombe, durch die am Mittwoch vergangener Woche im Völklinger Stadtteil Heidstock der 39 Jahre alte Olaf B. in seinem Haus getötet wurde, melden die Beamten der 17-köpfigen Sonderkommission "Trümmer" von der Kriminalpolizeiinspektion Saarbrücken eine erste Spur

Saarbrücken/Völklingen. Nach der Explosion einer Paketbombe, durch die am Mittwoch vergangener Woche im Völklinger Stadtteil Heidstock der 39 Jahre alte Olaf B. in seinem Haus getötet wurde, melden die Beamten der 17-köpfigen Sonderkommission "Trümmer" von der Kriminalpolizeiinspektion Saarbrücken eine erste Spur. Polizeisprecher Stephan Laßotta sagte: "Wir haben einen Anfangsverdacht gegen einen 45-Jährigen aus dem Kreis Saarlouis." Nach Informationen unserer Zeitung wohnt der Mann in einem Ortsteil von Wadgassen. Er ist nach Erkenntnissen der Ermittler Verfasser mehrerer Briefe, die sowohl an das Opfer der Explosion, als auch an dessen persönliches Umfeld adressiert waren. Über den Inhalt dieser Schreiben machte die Polizei keine Angaben. Wie zu erfahren war, sollen zumindestens einige Zeilen der Briefe einen drohenden Unterton haben. Hintergrund sind vermutlich persönliche Beziehungen des 45-jährigen Wadgassers und des Getöteten zu einer Frau (36). Ob es sich um die Lebensgefährtin des Opfers handelte, wollte der Polizeisprecher nicht bestätigen. Offenbar sieht die Kriminalpolizei aber durchaus Anhaltspunkte für eine Beziehungstat.In Polizeikreisen heißt es, die Spur sei "vage". Noch sei nicht geklärt, ob der 45-Jährige der Absender des Paketes mit dem Sprengsatz war. Zeugen aus der Postagentur in der Sonnenstraße in Rehlingen hätten ihn jedenfalls nicht erkannt. Dort war das Paket am Dienstag, 24. Mai, zwischen 10 und 11 Uhr abgegeben worden. Es bestehen wohl auch Zweifel daran, dass der Wadgasser über die Kenntnisse zum Bau der Bombe und des Zündmechanismus verfügt. Er ist derzeit nicht vernehmungsfähig. Am Dienstag versuchte er, sich mit Medikamenten das Leben zu nehmen. Er wurde auf die Intensivstation der Völklinger SHG-Kliniken eingeliefert. Lebensgefahr soll nicht mehr bestehen.

Die Wohnung des 45-Jährigen wurde zwischenzeitlich durchsucht. Dort wurden, wie zu erfahren war, Computer beschlagnahmt. Sie werden derzeit ausgewertet, auch im Hinblick auf mögliche Internet-Recherchen nach Anleitungen zum Bombenbau.

Ein Zusteller hatte das in Rehlingen am Vortag aufgegebene Paket am Mittwoch, 25. Mai, kurz vor neun Uhr an den 39-Jährigen in Völklingen-Heidstock ausgeliefert. Wenige Minuten später kam es zu der folgenschweren Explosion. Das Einfamilienhaus wurde total zerstört. Durch Trümmer wurden mehrere Fahrzeuge und Gebäude in der Nachbarschaft beschädigt. Rettungskräfte fanden in dem einsturzgefährdeten Eckhaus, dessen Frontmauern weggerissen waren, die Leiche von Olaf B.. Anfangs waren die Ermittler noch von einer Gasexplosion ausgegangen. In den Trümmerbergen fanden die Beamten dann Reste der Paketbombe. Untersuchungen, um welchen Sprengstoff es sich handelte, laufen derzeit noch.

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