Erste Einblicke in den Arbeitsalltag

St. Wendel. "Das wollte ich immer schon machen. Tierpfleger ist nämlich mein Traumberuf", erzählt Patrick Backes aus St. Wendel. Wie 78 seiner Mitschüler absolvierte der 13-Jährige, der die Klasse 8b der Erweiterten Realschule (ERS) St. Wendel besucht, im vergangenen Monat ein dreiwöchiges Betriebspraktikum

 Rouven Voss (links) und Patrick Backes präsentieren die Ergebnisse ihrer dreiwöchigen Betriebspraktika anhand von Schautafeln. Foto: Thorsten Grim

Rouven Voss (links) und Patrick Backes präsentieren die Ergebnisse ihrer dreiwöchigen Betriebspraktika anhand von Schautafeln. Foto: Thorsten Grim

St. Wendel. "Das wollte ich immer schon machen. Tierpfleger ist nämlich mein Traumberuf", erzählt Patrick Backes aus St. Wendel. Wie 78 seiner Mitschüler absolvierte der 13-Jährige, der die Klasse 8b der Erweiterten Realschule (ERS) St. Wendel besucht, im vergangenen Monat ein dreiwöchiges Betriebspraktikum. Welche Erfahrungen Patrick und seine Mitschüler während dieser Praktika sammelten, haben sie nun auf mehreren großen Schautafeln dokumentiert, die noch bis zum 4. April im Foyer der ERS ausgestellt sind.Gehege ausgemistet Patrick hatte sich den Zoo in Neunkirchen als Praktikumsbetrieb ausgesucht. Und von der Arbeit mit den Tieren war der junge Mann restlos begeistert. "Das war toll, genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte", erklärt der Blondschopf, für den die spätere Berufswahl nun felsenfest steht. Seine Schautafel hat er mit Tierbildern beklebt. Dazu hat er in Stichworten aufgeschrieben, was er in dieser Zeit so alles gemacht hat. Patrick erzählt: "Überwiegend habe ich den Pflegern geholfen, das Futter zuzubereiten und die Gehege auszumisten. Aber nur dort, wo es ungefährlich war. Zu den gefährlich Tieren durfte ich nicht rein." Wie er zu der Praktikumsstelle kam? "Mein Stiefpapa hatte für mich nachgefragt, ob sie im Zoo Praktikanten nehmen, und die haben gesagt, ich könnte direkt kommen." Rouven Voss aus Urweiler, der in Patricks Klasse geht, fand ebenso schnell einen Praktikumsplatz: "Ich war in der Heizungsbau-Firma, in der mein Papa arbeitet." Und auch ihm haben die drei Wochen Spaß gemacht: "Ich bin mit den Gesellen auf die Baustellen rausgefahren und habe dort schon richtig mithelfen dürfen. Das war echt klasse." Am besten gefiel ihm, "dass ich körperlich richtig schaffen konnte. Im Büro zu sitzen und Zahlen in den Computer einzutippen, das wäre nicht meine Sache." Im Oktober will er nun die ersten Bewerbungen schreiben. Schulleiter Karl Burger freut sich, dass seine Schützlinge auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Erfahrungen sammeln konnten. Positive wie Patrick und Rouven, aber auch negative. "Es kann durchaus vorkommen, dass ein Schüler sagt, das ist jetzt doch nicht das, was ich mir vorgestellt habe", sagt Burger, was aber gar nicht schlimm sei, denn: "Dadurch wurde vielleicht eine abgebrochene Lehre vermieden." In seiner Rede anlässlich der Eröffnung der Ausstellung, an der auch die 42 Schüler beteiligt sind, die am BoDo-Programm teilnahmen (siehe Info-Kasten), dankte der Schulleiter zunächst einmal seinen Schülern, "dass ihr durchgehalten habt. Denn es ist gar nicht so einfach, von der Schulbank aufzustehen, in die Betriebe reinzugehen und dort acht Stunden am Tag mitzuarbeiten". Jetzt wüssten die Schüler aber, was später auf sie zukommen könnte. Darüber hinaus bedankte sich Burger bei den zahlreichen Betrieben. tog

HintergrundBoDo ist die Kurzbezeichnung für "Berufsorientierung am Donnerstag". Vom 23. Oktober bis zum 19. Februar tauschten 42 Schüler der neunten Klassenstufe immer donnerstags die Schul- mit der Werkbank und schnupperten dabei in die Arbeitswelt rein. tog

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