Erste Abfuhr für die orangefarbene Tonne

Dudweiler. Um 6 Uhr, in noch völliger Dunkelheit, begann die Schicht der beiden Müllmänner Dirk Kohl und Frank Johann in Dudweiler. Die Männer waren unterwegs, um zum ersten Mal die neuen orangefarbenen Wertstofftonnen zu leeren. Knapp zweieinhalb Stunden später, kurz nach Sonnenaufgang, waren bereits 54 der Tonnen geleert und 1290 Kilogramm auf den schweren Lkw geladen

 Frank Johann zieht in Dudweiler eine der neuen Wertstofftonnen zum wartenden Müllwagen. Fotos: dennis langenstein

Frank Johann zieht in Dudweiler eine der neuen Wertstofftonnen zum wartenden Müllwagen. Fotos: dennis langenstein

Dudweiler. Um 6 Uhr, in noch völliger Dunkelheit, begann die Schicht der beiden Müllmänner Dirk Kohl und Frank Johann in Dudweiler. Die Männer waren unterwegs, um zum ersten Mal die neuen orangefarbenen Wertstofftonnen zu leeren.Knapp zweieinhalb Stunden später, kurz nach Sonnenaufgang, waren bereits 54 der Tonnen geleert und 1290 Kilogramm auf den schweren Lkw geladen. Bis zum Ende der Schicht, um 14.33 Uhr, wurden es 3,81 Tonnen Müll. Kohl und Johann waren nicht allein unterwegs - über siebentausend Kilo Wertstoffe sollten es an diesem Tag noch in Dudweiler werden.

Bereits einen Tag zuvor waren die beiden Mitarbeiter des Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetriebs (ZKE) in Herrensohr und Jägersfreude unterwegs. Über drei Tonnen Müll sammelten sie aus 160 Gefäßen. 960 dieser Mülltonnen hat der ZKE in Dudweiler verteilt. Er wird sie alle acht Wochen leeren. "Die orangene Wertstofftonne ist eine saubere Angelegenheit. Sonst würden viele der Sachen im Wald landen", sagt Fahrer Dirk Kohl, während er den wuchtigen Lastwagen gekonnt durch enge Dudweiler Gassen steuert.

Als er seinen Laster durch die Fußgängerzone lenkt, entdeckt er vor einem Haus Sperrmüll. Er zeigt auf einen alten Computermonitor: "Sehen Sie, der kann ab sofort auch in die Tonne." Seine Kollegin Judith Pirrot, die Pressesprecherin des ZKE, präzisiert: "Elektroschrott kann in die orangene Wertstofftonne, solange er reinpasst. Mit einer Waschmaschine wird es da natürlich schwierig." Auch Kunststoffe, wie Plastikspielzeug oder Schüsseln, Metalle, wie Töpfe oder Pfannen, Fotoapparate ohne Akku, Lampen aus Kunststoff oder Metall (jedoch ohne Leuchtmittel), Autoteile, wie Lichtmaschine oder Anlasser, sowie CDs, DVDs und Schallplatten dürfen rein. Aus den gesammelten Materialien werden nach dem Recycling beispielsweise PET-Flaschen, Konservendosen oder gar Parkbänke.

Langfristig plant der ZKE, dass alles, was heute in den gelben Säcken landet, ebenfalls in die orangene Tonne kommt. Doch bis es so weit ist, müsse noch mit zehn Ansprechpartnern für das Duale System in Deutschland verhandelt werden. "Die Verhandlungen mit dem Ziel einer kommunalen Wertstofftonne mit Integration des gelben Sackes gestalten sich jedoch sehr schwierig. Ziel des ZKE ist und bleibt jedoch die Integration, um zum einen den Bürgern die Entsorgung zu erleichtern und zum anderen den gelben Sack aus dem Stadtbild in Saarbrücken zu verbannen", erklärt der Entsorgungsbetrieb in einer Pressemitteilung.

 Alles richtig? Johann kontrolliert den Inhalt einer Tonne. Alles okay: Die ausrangierten Hausgeräte durften rein.

Alles richtig? Johann kontrolliert den Inhalt einer Tonne. Alles okay: Die ausrangierten Hausgeräte durften rein.

Derzeit sei die Qualität der gesammelten Wertstoffe sehr gut. Daher rechne der ZKE damit, dass sich mit dem Verkauf der Wertstoffe gute Erlöse erzielen lassen: "Wir gehen davon aus, dass die Wertstofftonne nach der flächendeckenden Einführung den gleichen Erfolgsweg wie die Papiertonne beschreiten wird", schreibt der Entsorgungsbetrieb. Und auch die Bürger könnten sparen, denn jedes Kilo, das nicht in der Restmülltonne landet, schone seit der Einführung des Müllwiegens den Geldbeutel.

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