Erst Frust, dann Freude

Hasborn. Die 88. Minute im Spiel der Fußball-Oberliga zwischen dem SV Hasborn und der SV Elversberg: Es steht in einer mäßigen Partie auf schwer bespielbarem Boden 0:0. Dann bringt der eingewechselte Hasborner Stürmer Jörg Feid einen seiner berühmten weiten Einwürfe von der rechten Seite vor das Gästetor

Hasborn. Die 88. Minute im Spiel der Fußball-Oberliga zwischen dem SV Hasborn und der SV Elversberg: Es steht in einer mäßigen Partie auf schwer bespielbarem Boden 0:0. Dann bringt der eingewechselte Hasborner Stürmer Jörg Feid einen seiner berühmten weiten Einwürfe von der rechten Seite vor das Gästetor. Der Ball hoppelt an Freund und Feind vorbei - und landet schließlich beim ebenfalls eingewechselten Thomas Holz (Foto: SZ). Der fackelt nicht lange und haut das Leder aus sieben Meter unhaltbar für Elversbergs Schlussmann Matthias Kuhn in die Maschen. Der Jubel bei Holz ist riesengroß. Dabei hatte der Fußball-Tag für den 23-jährigen Mittelfeldspieler mit viel Frust begonnen. Obwohl er sich in der Vorbereitung mächtig reingehängt hatte, saß er zunächst nur auf der Bank. "Dass ich nicht gerne da gesessen habe, ist ja klar. Ich denke, mit dem Tor habe ich die richtige Antwort gegeben", sagt Holz an die Adresse von Trainer Gerd Warken. Der gibt zu: "Thomas hat sich das Tor verdient. Er hat in der Vorbereitung gut trainiert und war sehr engagiert. Er war sehr, sehr nah an der Mannschaft dran und ich habe lange überlegt, ob ich ihn von Beginn an bringen soll." Doch dann entschied sich der 57-Jährige anders und brachte Holz erst in der 86. Minute für den ausgepumpten Christian Hero - und dies sollte sich weniger später als gelungener Schachzug erweisen. Nur zwei Minuten auf dem Platz, schoss sich Holz den Frust von der Seele. Vor dem Siegtreffer mussten sich die 250 Zuschauer in Geduld üben. Denn das Geschehen auf dem Feld spielte sich über weite Strecken im Mittelfeld ab. Chancen gab es für Hasborn in der ersten Hälfte nur eine, als ein Freistoß von Marco Jost knapp am Elversberger Tor vorbei strich. Auch Elversberg kam im ersten Durchgang nur selten gefährlich vor das Gehäuse von RWH-Schlussmann Jörg Henkes. Zunächst schoss Sebastian Holzer in der 15. Minute nach einem Pass von Eddire Mokrani übers Tor, eine Minute später war es erneut Holzer, der mit einer Volley-Abnahme an Jörg Henkes scheiterte. In Halbzeit zwei tat sich dann vor den Toren überhaupt nichts mehr. Bis Thomas Holz für Hasborn traf. "Dieser Sieg war enorm wichtig für uns", atmete Trainer Warken nach dem Schlusspfiff auf. "Ich habe der Mannschaft in der Pause gesagt, dass sie Geduld haben muss, und das hat sie beherzigt."Mit 28 Punkten bleibt Rot-Weiß weiter auf Rang zehn der Oberliga. Da aber auch einige Teams aus dem Tabellenkeller wieder gepunktet haben, warnt Warken: "Wir dürfen nicht nachlassen. Denn wir können nur in der Oberliga bestehen, wenn wir immer alles geben." Am Samstag geht es nun zum SC Idar-Oberstein. Gegen den Tabellensechsten haben die Rot-Weißen noch etwas gut zu machen. Denn in der Hinrunde verlor Hasborn mit 0:3 - es war die erste Saisonniederlage.

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