Erst Brötchen, dann Fakten und Prognosen

Saarlouis · Das jährliche Business-Frühstück der KSK hat inzwischen in Saarlouis Tradition. In diesem Jahr waren die finanzpolitische Situation in Deutschland und Europa sowie die steuerrechtliche Entwicklungen die Hauptthemen.

Die Veranstaltung hat seit zehn Jahren Tradition. Zuerst gibt es einen kräftigenden Morgenimbiss, dann Fakten und Prognosen aus der Fachwelt. Für viele Steuerberater und Wirtschaftsprüfer aus dem Kreis Saarlouis ist das jährliche Business-Frühstück der KSK nicht nur eine gute Gelegenheit, Kontakte zu pflegen und sich auszutauschen. Hier gibt es auch Experten-Wissen für den beruflichen Alltag.

Vor den rund 60 Zuhörern analysierte der Volkswirt der Deka Bank in Frankfurt, Holger Bahr, die aktuelle finanzpolitische Situation in Deutschland und Europa, und die Rechtsanwältin Sabine Stetter aus München berichtete über steuerrechtliche Entwicklungen bei der Korruptionsbekämpfung in Unternehmen.

"Der Euro? Bleibt. Zinsen? Vorläufig weiterhin niedrig. Wachstum? Ja, aber noch auf schwachem Niveau", lautet die Prognose von Holger Bahr für Europa in den nächsten Jahren. In Griechenland und Portugal sieht der Finanzexperte "Licht am Ende des Tunnels". Die dortigen Sparmaßnahmen griffen, unter dem europäischen Konsens "der Süden reformiert, der Norden finanziert" gehe es Schritt für Schritt in die richtige Richtung.

Die globale Wirtschaft entwickelt sich wieder positiv: "Die Industrieländer sind auf Konsolidierungskurs", stellte Bahr fest. Deutschland profitiere von seiner starken Exportwirtschaft, auch der Binnenkonsum habe merklich angezogen. Wer seine Ersparnisse jetzt absichern wolle, finde im Aktienmarkt zunehmend Chancen. Von der Bundestagswahl erwartet er keine umwälzenden Ergebnisse: "Es wird kein Erdbeben geben." Danach seien jedoch notwendige Reformen fällig, etwa in der Gesundheitspolitik und in der Pflege.

Ein wachsendes Geschäftsfeld für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer sieht Sabine Stetter in der Verhinderung von Korruption in Unternehmen. "Unser Gesetz ist da extrem streng und es wird immer genauer hingeschaut", sagt die Fachanwältin für Strafrecht und Steuerrecht. Dies gelte besonders bei der Zusammenarbeit mit Unternehmen und dabei beteiligten Beratern im Ausland. Stetter: "Hier muss korrekt gearbeitet werden, um Interessenkonflikte oder gar strafbare Vorteilsgewährung auszuschließen".

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